Sonstige PublikationenBiB.Aktuell 1/2025
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (Hrsg.) (2025)
Wiesbaden
URN: nbn:de:bib-ba0120251
In kaum einem anderen Mitgliedsland der OECD wird so häufig Wohnraum gemietet wie in Deutschland. Der Anteil mietender Haushalte liegt hierzulande bei über 50 Prozent. Dieser Beitrag untersucht, wie sich die Mietkostenbelastung seit 1990 für Einheimische und Zugewanderte verändert hat. Die Mietkostenbelastung zeigt an, welcher Anteil des Einkommens für Miete ausgegeben wird. Die Entwicklung der Mietkostenbelastung unterscheidet sich fundamental für Personen mit hohen und niedrigen Einkommen. Für einkommensreiche Personen ist die Belastung kaum gestiegen, für einkommensarme Personen hingegen auffallend stark. Knapp 45 Prozent ihrer Einkommen gingen 2020 in die Miete. Der Anstieg war mit 21 Prozentpunkten zwischen 1990 und 2020 besonders ausgeprägt bei Zugewanderten mit Niedrigeinkommen. Erstens sind die Mieten bei Zugewanderten ausnahmslos stärker angewachsen als bei Einheimischen. Zweitens sind die niedrigen und hohen Einkommen bei ihnen noch stärker auseinandergedriftet als bei Einheimischen.