Artikel in ZeitschriftenNeue Entwicklungen bei Geburtenraten und ideale Kinderzahl in Deutschland
Beringer, Samira (2024)
Gynäkologische Endokrinologie
DOI: 10.1007/s10304-023-00551-0
Die Geburtenrate ist ein Schlüsselfaktor für die demografische Situation und Entwicklung eines Landes. Dieser Beitrag bietet zunächst Definitionen zu wichtigen Maßzahlen wie die Total Fertility Rate (TFR) und die Cohort Fertility Rate (CFR). Anschließend wird die TFR Deutschlands im europäischen Vergleich dargestellt und gezeigt, wie sich diese im Zeitverlauf entwickelt hat. Dabei wird nicht nur der Wandel in der der Familienpolitik und dessen Einfluss auf die Geburtenrate diskutiert, sondern auch welche Wirkung die COVID-19-Pandemie auf die Familienplanung hatte. Frühere Studien zeigen, dass vor allem der Rückgang von kinderreichen Familien zum Abfall der Geburtenrate beigetragen hat und in Deutschland eine 2-Kind-Norm vorherrscht. Auf Basis des familiendemografischen Panels FReDA wurde analysiert, welche Personengruppen zwei Kinder nicht als ideale Kinderzahl ansehen: Bildung, Migrationshintergrund, Religiosität und Alter beeinflussen dieses Ideal signifikant. Die Diskrepanz zwischen gewünschter und realisierter Kinderzahl hat verschiedene Ursachen, u.a. ein häufiger Aufschub des Kindeswunsches und steigendem Infertilitätsrisiko in zunehmendem Alter. Aufklärung über Fertilitätsgrenzen ermöglicht fundierte Entscheidungen in der Familienplanung.