Beiträge in SammelbändenMit entschlossener Familien- und Bildungspolitik das Fundament der alternden Bevölkerung stärken
Huebener, Mathias (2023)
In: Korte, Karl-Rudolf; Richter, Philipp, von Schuckmann, Arno (Hrsg.): Regieren in der Transformationsgesellschaft - Impulse aus Sicht der Regierungsforschung. Wiesbaden: Springer VS: 243–253
DOI: 10.1007/978-3-658-41285-2_27
Der demografische Wandel stellt eine substantielle Herausforderung für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in Deutschland dar. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen sollten verstärkt Investitionen in Bildung und familienbezogene Leistungen erfolgen. Im besonderen Maße steht hier die frühkindliche Bildung und Betreuung in Kindertagesstätten (Kitas) im Fokus, da sie in Bezug auf den demografischen Wandel eine vierfache Rendite erzielt. Sie ermöglicht eine erhöhte Erwerbsbeteiligung der Eltern, fördert die kindliche Entwicklung, kann die Geburtenrate positiv beeinflussen und trägt zur Integration von zugewanderten Kindern und Eltern bei. Daher ist es wichtig, dass die Politik die Relevanz der frühkindlichen Bildung und Betreuung im Zusammenhang mit dem demographischen Wandel anerkennt und entschlossene Investitionen unternimmt. Hierzu gehören Maßnahmen wie der weitere Ausbau von Betreuungsplätzen, die Verbesserung des Zugangs zu und der Qualität von Kitas sowie eine Aufwertung der Rolle von pädagogischen Fachkräften. Darüber hinaus könnte ein Digitalisierungsschub im Bildungsbereich pädagogische Fachkräfte entlasten und durch Prozessvereinfachungen knappe Personalressourcen für die Arbeit am Kind freistellen. Diese Maßnahmen sollten im Rahmen einer ganzheitlichen Familienpolitik gesehen werden, welche sowohl zeitliche als auch finanzielle Ressourcen für Familien in den Blick nimmt.