Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Begutachtete Artikel in FachzeitschriftenMultidimensional vulnerability among older adults in Germany

Social support buffers the negative association with life satisfaction

Cihlar, Volker; Micheel, Frank; Mergenthaler, Andreas (2022)

Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 56(8): 654–660

DOI: 10.1007/s00391-022-02142-3

Hintergrund: Multidimensionale Vulnerabilität älterer Erwachsener, die durch ein geringes Maß an individuellen Ressourcen in verschiedenen Lebensbereichen gekennzeichnet ist, wurde bislang unzureichend untersucht. Dieses Phänomen kann mit einem deutlichen Rückgang der allgemeinen Lebenszufriedenheit einhergehen. Es wird vermutet, dass soziale Unterstützung die negativen Auswirkungen multidimensionaler Vulnerabilität auf die Lebenszufriedenheit abpuffert.

Methoden: Die Analysen basieren auf dem Datensatz „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA 2014/2015-EHIS). Die analytische Stichprobe umfasst Befragte ≥ 65 Jahre (n = 5826). Mit Hilfe von konfirmatorischen Faktorenanalysen wird eine latente Variable aus den Indikatoren Einkommensarmut, Einschränkungen in den Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL), Multimorbidität, mentale Probleme und Alleinleben konstruiert. Multivariate lineare Regressionsmodelle schätzen den Zusammenhang zwischen Vulnerabilität und Lebenszufriedenheit mit besonderem Augenmerk auf die Interaktion zwischen Vulnerabilität und sozialer Unterstützung.

Ergebnisse: Die Analyse bestätigt das multidimensionale Konstrukt der Vulnerabilität. Soziale Unterstützung moderiert die negative Beziehung zwischen Vulnerabilität und Lebenszufriedenheit erheblich. Mit zunehmendem Grad der Vulnerabilität wird der Einfluss der sozialen Unterstützung deutlicher.

Diskussion: Die Betrachtung von Vulnerabilität als multidimensionales Konstrukt hilft, die Lebenssituation älterer Menschen differenzierter darzustellen. Vulnerable ältere Erwachsene mit einem kleinen oder unzuverlässigen sozialen Netzwerk und mit Schwierigkeiten beim Zugang zu praktischer Hilfe benötigen zusätzliche externe soziale Unterstützung, um ein hohes Maß an Lebenszufriedenheit zu erreichen.

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