Sonstige PublikationenBevölkerungsforschung Aktuell 3/2021
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (Hrsg.) (2021)
Wiesbaden
URN: nbn:de:bib-bfa0320212
Neben der Information über aktuelle Aktivitäten des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung enthält das Heft folgende Beiträge:
Soziale Isolation im höheren Erwachsenenalter. Einflüsse von Lebenssituation, sozioökonomischer Lage und Gesundheit
Soziale Distanzierung ist eine wirksame Maßnahme zur Verlangsamung der COVID-19-Pandemie. Diese Strategie birgt allerdings die Gefahr einer Zunahme sozialer Isolation bei bestimmten gesellschaftlichen Gruppen, mit negativen Folgen für die physische und mentale Gesundheit (Pietrabissa & Simpson 2020). Die vorliegenden Befunde zeigen, dass alleinlebende und partnerlose Menschen im höheren Erwachsenenalter bereits vor der COVID-19-Pandemie häufiger von sozialer Isolation berichteten. Außerdem erfahren ältere Menschen mit geringen finanziellen Möglichkeiten mehr soziale Isolation als diejenigen mit größerem finanziellen Spielraum. Welche Maßnahmen können getroffen werden, damit soziale und gesellschaftliche Teilhabe für möglichst alle älteren Menschen ein erreichbares Ziel darstellt?
Engagierte und Nicht-Engagierte im Alter 50plus. Eine Trendanalyse
Obwohl Studien einen Anstieg des freiwilligen Engagements im höheren Erwachsenenalter für die vergangenen zwei Jahrzehnte zeigen, sind nicht-engagierte Personen noch immer die Mehrheit (Burkhardt & Schupp 2019; Künemund & Vogel 2020). Interessanterweise wird Nicht-Engagement in der Literatur nur selten genauer behandelt, obwohl nicht-engagierte Personen das Potenzial für ein freiwilliges Engagement bilden. Das Wissen um günstige Rahmenbedingungen bei Nicht-Engagierten, wie z. B. die grundsätzliche Bereitschaft oder wertvolle Erfahrungen aus einem früheren Engagement, könnte dabei hilfreich sein, um den Anteil von Engagierten zu vergrößern. Der vorliegende Beitrag knüpft an diesen Überlegungen an und untersucht die zeitliche Entwicklung des freiwilligen (Nicht-)Engagements in Deutschland.
Die Bedeutung der Familie für die Fluchtmigration aus Eritrea und Syrien nach Deutschland
Ende 2020 lebten etwa 76.000 Eritreerinnen und Eritreer sowie rund 820.000 Syrerinnen und Syrer in Deutschland (Destatis 2021). In dem Forschungsprojekt „Forced Migration and Transnational Family Arrangements – Eritrean and Syrian Refugees in Germany” wurden Menschen aus diesen beiden Ländern zu verschiedenen Aspekten ihres Lebens befragt. Ein zentrales Thema der Studie ist die Bedeutung von Familie. Inwiefern spielt Familie für die Fluchtmotive, aber auch für die Entscheidung und die Durchführung der Flucht eine Rolle? Der vorliegende Beitrag zeigt zu diesen Fragestellungen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen eritreischen und syrischen Befragten auf.