Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Beiträge in SammelbändenInternationale Migration zwischen hochentwickelten Staaten und ihre Konsequenzen für den Lebensverlauf

Erlinghagen, Marcel; Ette, Andreas; Schneider, Norbert; Witte, Nils; Décieux, Jean Philippe (2019)

In: Burzan, Nicole (Hrsg.): Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen. Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018. Göttingen

Internationale Migration hat sich in den wissensbasierten westlichen Industriegesellschaften zu einer wesentlichen Bedingung ökonomischen Wachstums entwickelt und gewinnt auch auf individueller Ebene zunehmend an Bedeutung für die Verteilung sozialer Positionen und Lebenschancen. Aufbauend auf Konzepten des Transnationalismus und der Lebensverlaufsforschung skizziert dieser Beitrag eine theoretische Perspektive zur umfassenden Untersuchung der individuellen Konsequenzen von Migration im Lebensverlauf und eine empirische Datengrundlage zur Anwendung dieser Perspektive. Der Destination-Origin-Migration-Ansatz (DOM Ansatz) betrachtet die Folgen internationaler Mobilität klassisch als Frage der Integration in die Aufnahmegesellschaft (destination) sowie zusätzlich über einen Vergleich des mobilen Teils der Bevölkerung mit dem nicht-mobilen Teil der Herkunftsgesellschaft (origin) und aus der Perspektive individueller Lebensverläufe (migration). Zugleich präsentiert der Beitrag die Ende 2018 ins Feld gegangene Längsschnittstudie German Emigration and Remigration Panel Study (GERPS). Diese bietet eine einmalige empirische Grundlage zur umfassenden Untersuchung der individuellen Konsequenzen von Migration im Sinne des DOM-Ansatzes. Sie befragt Auswander*innen aus Deutschland und Rückwander*innen nach Deutschland. GERPS wurde als SOEP-related Panel Study konzipiert und erlaubt somit den systematischen Vergleich von international Mobilen mit nicht-Mobilen. Inhaltlich konzentriert sich GERPS auf vier zentrale Dimensionen des Lebensverlaufs: Erwerb und Einkommen, Partnerschaft und Familie, Identität und soziale Partizipation sowie Gesundheit und Wohlbefinden.

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