Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Begutachtete Artikel in FachzeitschriftenA different perspective on exogamy: Are non-migrant partners in mixed unions more liberal in their attitudes toward gender, family, and religion than other natives?

Braack, Mirko K.; Milewski, Nadja (2019)

Journal of Family Research, 31(3): 361–386

DOI: 10.3224/zff.v31i3.06

Partnerschaften zwischen Zuwanderern und Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft werden in der Assimilationstheorie als Ergebnis und Ausgangspunkt von Integrationsprozessen betrachtet. Während diese aber vorrangig auf Migranten und weniger auf Nicht-Migranten fokussiert, betrachtet unsere explorative Studie das Thema Integration in Europa mit Blick auf Nichtmigranten. Die Forschungsfrage ist, ob für diese die Unterstützung für Diversität und Exogamie in der Partnerwahl einhergeht mit Unterschieden in Einstellungen zu sexueller Liberalisierung, Geschlechtergleichstellung, familiärer Solidarität und Säkularisierung. Die theoretischen Überlegungen beziehen sich auf Präferenz-, Austausch- und Modernisierungstheorien. Genutzt werden Daten des Generations and Gender Survey (GGS) aus sieben Ländern mit 38,447 Nicht-Migranten im Alter von 18 bis 85, von denen etwa 4% in einer Partnerschaft mit einem Migranten sind. Die Ergebnisse der linearen Regressionen zeigen einerseits eine Verbindung zwischen Partnerschaften mit Migranten und einer stärkeren Betonung familiärer Solidarität, andererseits eine höhere Zustimmung zu Fragen der sexuellen Liberalisierung, Gleichstellung und Säkularisierung. Dies bedeutet, dass sich Migranten in exogamen Partnerschaften in liberalere Milieus der Aufnahmegesellschaft integrieren können, in denen gleichzeitig jedoch die Familie einen größeren Stellenwert hat.

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