HerausgeberschaftenBevölkerungsforschung Aktuell 3/2018
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (Hrsg.) (2018)
Wiesbaden
URN: nbn:de:bib-bfa0320188
Neben der Information über aktuelle Aktivitäten des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung enthält das Heft folgende Beiträge:
Der Einfluss der Migration auf den demografischen Alterungsprozess. Deutschland im internationalen Vergleich
Die bevorstehende Pensionierungswelle der geburtenstarken „Babyboomer“- Jahrgänge von 1959 bis 1969 wird die demografische Alterung in Deutschland in den nächsten 20 Jahren deutlich beschleunigen. So wird nach der amtlichen Vorausberechnung die Zahl der Rentnerinnen und Rentner zwischen 2017 und 2035 um etwa 5,5 Millionen zunehmen. Dazu sinkt gleichzeitig der Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter im gleichen Zeitraum um etwa 8 Millionen. Zugleich hat sich Deutschland in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Zielland internationaler Migration entwickelt. Damit stellt sich die Frage, inwieweit Migration den Alterungsprozess in Deutschland bis zum Jahr 2035 verlangsamen kann.
Vor diesem Hintergrund ordnet der Beitrag die demografische Situation Deutschlands in den internationalen Kontext ein. Dazu wird der Einfluss der Zuwanderung auf die Altersstruktur im Vergleich zu anderen OECD-Ländern untersucht. Es zeigt sich unter anderem, dass Migration den Alterungsprozess in Deutschland bis zum Jahr 2035 in geringerem Maße verlangsamen wird als in anderen OECD-Staaten.
Die räumliche Dimension der Vereinbarkeitsfrage. Wechselwirkungen zwischen Arbeitsweg und Elternschaft
Bei den gestiegenen Herausforderungen für Eltern, berufliche und familiäre Ziele miteinander vereinbaren zu können, wurde bisher im öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs der Aspekt des täglichen Pendelns zum Arbeitsplatz nur selten berücksichtigt. Diese Forschungslücke greift der Beitrag auf und untersucht, ob und inwieweit große Pendelentfernungen die Entscheidung zur Erstelternschaft beeinflussen. Gleichzeitig wird analysiert, welche Veränderungen die Familiengründung beim Pendel- und Erwerbsverhalten nach sich zieht.
So zeigt sich zum Beispiel, dass vor allem westdeutsche Frauen im Zuge der Erstgeburt ihre Pendeldistanz im Durchschnitt reduzieren. Ergänzend dazu gibt der Autor, Dr. Thomas Skora, in einem Interview mit Bevölkerungsforschung Aktuell Auskunft über zentrale Ergebnisse seiner Studie, die zugleich auch seine Dissertation darstellt.