Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Begutachtete Artikel in FachzeitschriftenChanges in the division of labor within highly educated German couples when the first child is born

Dechant, Anna; Blossfeld, Hans-Peter (2015)

Zeitschrift für Familienforschung 27 (3): 373–396

DOI: 10.3224/zff.v27i3.21279

Der Übergang zur Erstelternschaft und Veränderungen der innerfamilialen Arbeitsteilung bei hochgebildeten Paaren in Deutschland

Wenn Paare in Deutschland Eltern werden, verändern sie häufig ihre Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit in Richtung eines geschlechtsspezifischen Arrangements. Auf Basis von qualitativen, ereigniszentrierten Längsschnittdaten des Projektes “Innerfamiliale Arbeitsteilung als Prozess” vergleicht der vorliegende Artikel theoretische Annahmen zu Veränderungen der Arbeitsteilung in Paarbeziehungen mit den Erklärungen, die hochgebildete Paare selbst geben. Unsere qualitative Analyse zeigt, dass sowohl ökonomische als auch Gender-Theorien relativ erfolgreich erklären, warum Paare sich für eine eher traditionelle Spezialisierung der Arbeiten entscheiden, wenn sie den Übergang zur Erstelternschaft erleben. Diese Theorien sind hingegen weniger erfolgreich darin, zu erklären, warum Paare egalitäre Arrangements beibehalten oder wählen. Anhand der qualitativen Interviews wird ersichtlich, dass Erklärungsmuster, die im Bereich der unbezahlten Arbeit zwischen Kinderbetreuung und Hausarbeit unterscheiden, besser die Realität der Paare erfassen. Darüber hinaus ist die von den Theorien vorgeschlagene kausale Reihenfolge der Entscheidungen eine andere als die der Paare: im Übergang zur Elternschaft entscheiden werdende Eltern zunächst über die Kinderbetreuung und dann über Erwerbstätigkeit und Hausarbeit.

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