Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Artikel in ZeitschriftenAuf den Spuren des „Dritten Alters“. Befunde zur Dauer eines Lebensabschnitts auf der Grundlage derThird Age Life Expectancy“ (TALE)

Mergenthaler, Andreas (2013)

Bevölkerungsforschung Aktuell 5/2013: 2–10

Als „Drittes Alter“ bezeichnen Altersforscher den Lebensabschnitt zwischen dem Eintritt in den Ruhestand und dem Beginn dauerhafter Einschränkungen in Folge von Krankheiten, die eine Abhängigkeit von anderen Menschen begründen. Über die Dauer des Dritten Alters und die Unterschiede in einzelnen sozialen Gruppen gibt es derzeit kaum empirische Kenntnisse. Der Beitrag möchte diese Lücke mithilfe einer Auswertung der 3. Welle des Deutschen Alterssurveys etwas verringern. Dabei liegt ihm die These zugrunde, dass das kalendarische Alter ein unzureichendes Kriterium für den Beginn und das Ende des Dritten Alters darstellt. Dieser Lebensabschnitt grenzt sich vielmehr durch institutionelle und gesundheitliche Kriterien ab, wobei der zugrundeliegende Indikator die Lebenserwartung im Dritten Alter ist, der eine Schätzung der verbleibenden Jahre in diesem Lebensabschnitt ermöglicht.

Darüber hinaus unterstellt die zweite These des Beitrags, dass sich die Dauer des Dritten Alters nach soziodemografischen und -ökonomischen Charakteristika, wie zum Beispiel dem Bildungsniveau, unterscheidet. Neben einer sozialen Ungleichheit im Alter gibt es somit auch Formen sozialer Ungleichheit des Alterns. Die Analyse bestätigt unter anderem die Annahme, dass die Lebenserwartung im Dritten Alter sehr wohl nach dem Bildungsstatus differiert.

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