Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

HerausgeberschaftenBevölkerungsforschung Aktuell 3/2012

Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (Hrsg.) (2012)

Wiesbaden

Cover "Bevölkerungsforschung Aktuell 3/2012"

URN: urn:nbn:de:bib-bfa0320122

Neben der Information über aktuelle Aktivitäten des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung enthält das Heft folgende Beiträge:

Der zunehmende Einfluss der Bildung auf den Zeitpunkt der Erstgeburt in Deutschland, Frankreich und der Schweiz im Kohortenvergleich

Seit der Mitte des letzten Jahrhunderts gab es in ganz Europa eine Bildungsexpansion. Gleichzeitig ist auch das Alter der Frauen bei der Erstgeburt in den drei untersuchten Ländern Deutschland, Frankreich und Schweiz angestiegen. Die Länder unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich der Verweildauer im Bildungssystem und dem Alter bei der Erstgeburt, sondern auch bei der Höhe der zusammengefassten Geburtenziffer (TFR). Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie sich vor allem bei den Frauen der Einfluss des Bildungsniveaus auf den Übergang zum ersten Kind im Zeitverlauf verändert hat.

Dieser Beitrag geht zunächst davon aus, dass der Einfluss des Bildungsabschlusses auf das Alter bei Familiengründung insgesamt zugenommen hat. Dazu untersuchen die Autoren anhand zweier Geburtskohorten deskriptiv Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den drei Ländern. In der Analyse zeigt sich sowohl innerhalb der Länder als auch im Ländervergleich der Faktor Bildung als ein relevantes Differenzierungsmerkmal in Bezug auf den Übergang in die Elternschaft. Die deskriptiven Analysen bestätigen somit die These, dass der Einfluss der Bildung auf den Zeitpunkt der ersten Geburt im Zeitverlauf an Gewicht gewonnen hat.

Zum Einfluss der Lebensform und des sozialen Umfelds auf den Kinderwunsch

Die Fertilitätsmuster in Deutschland sind gekennzeichnet durch eine im internationalen Vergleich konstant niedrige Fertilität seit etwa 35 Jahren, eine außerordentlich hohe Kinderlosigkeit, eine niedrige Zahl gewünschter Kinder sowie eine starke sozialstrukturelle und regionale Ausdifferenzierung. Zu diesen Ausdifferenzierungsmerkmalen zählen neben den Unterschieden in West- und Ostdeutschland Faktoren wie der Bildungsstand, die Migrationserfahrung, die Erwerbssituation sowie der Zusammenhang von Lebensform und Fertilitätsmustern.

Frühere Analysen haben gezeigt, dass Verheiratete mehr Kinder haben als Nichtverheiratete und dass Menschen, die in einer Partnerschaft leben, mehr Kinder haben als Partnerlose. Zudem steigt mit zunehmender Institutionalisierung der Partnerschaft die Kinderzahl an. Eine wichtige Rolle für die Entscheidung ein Kind zu bekommen, spielt dabei auch das soziale Umfeld, wie dieser Beitrag auf der Basis von Daten des Mikrozensus und des Surveys „pairfam“ zeigt. Die positive oder negative Wahrnehmung von Elternschaft im sozialen Umfeld, etwa auch durch die Kollegen am Arbeitsplatz, kann demnach die Entscheidung für oder gegen ein Kind beeinflussen.

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