Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Artikel in ZeitschriftenFertilitätstrends in Europa. Neue Ausdifferenzierungen?

Dorbritz, Jürgen (2010)

Bevölkerungsforschung Aktuell 1/2010: 1–10

Erstmals seit geraumer Zeit ist in Europa in einigen Ländern ein Anstieg der zusammengefassten Geburtenziffern zu beobachten. Zu den alten Differenzierungen im Geburtenniveau zwischen Ländern mit hohen Geburtenziffern wie den nordeuropäischen Ländern und Frankreich und niedrigem Niveau wie in Süd- und Osteuropa und auch in Deutschland treten neue hinzu. Damit bestehen vier grundsätzliche Fertilitätssituationen. Erstens bleiben die Geburtenziffern in Ländern mit einem hohen bzw. mittleren Niveau weiterhin auf diesem Niveau. In einem großen Teil der Länder mit einer geringen Geburtenhäufigkeit bleibt diese zweitens auch weiterhin niedrig. Drittens ist der Geburtenanstieg in einigen der ehemals sozialistischen Länder Mittel- und Osteuropas sowie in einigen Ländern Südeuropas zu beobachten. Zwei der bisherigen Niedrig-Fertilitäts-Regionen Europas hat damit ein Ausdifferenzierungsprozess erfasst. Viertens gibt es einige wenige Länder, in denen die Geburtenhäufigkeit weiter zurückgeht. Weitere zum Teil deutliche Unterschiede wurden bei der Heiratshäufigkeit, der Nichtehelichenquote und dem Gebäralter aufgefunden. Auffällig in der regionalen Verteilung sind die nordeuropäischen Länder, in denen ein hohes Geburtenniveau mit hohen Nichtehelichenquoten und der späten Geburt der Kinder verknüpft ist.

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