HerausgeberschaftenBevölkerungsforschung Aktuell 1/2010
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (Hrsg.) (2010)
Wiesbaden
Neben der Information über aktuelle Aktivitäten des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung enthält das Heft folgende Beiträge:
Fertilitätstrends in Europa. Neue Ausdifferenzierungen?
In einigen Ländern Europas ist seit geraumer Zeit ein Anstieg der zusammengefassten Geburtenziffern zu beobachten. Lässt sich daraus ein neuer Trend in Europa ableiten? Vor diesem Hintergrund analysiert der Beitrag die unterschiedlichen Fertilitätsmuster in Europa. Insgesamt zeigen die Fertilitätstrends der jüngsten Vergangenheit eine leichte Verbesserung der Situation in einigen Ländern an, auch wenn sich das Problem der Niedrig-Fertilitätsregion Europa dadurch nicht gelöst hat.
Ein wesentliches Ergebnis der Analyse dürfte sein, dass es in einigen Ländern zu einem Wiederanstieg der Geburtenhäufigkeit gekommen ist – insbesondere in den Niedrig-Fertilitätsregionen in Süd- und Osteuropa. Allerdings gibt es auch eine Reihe von Ländern, in denen das Geburtenniveau unverändert geblieben ist. Eine Schlussfolgerung daraus lautet, dass in Europa neue Ausdifferenzierungsprozesse begonnen haben, die allerdings nur mit Vorsicht bewertet werden können.
Kinderzahlen und Lebensformen im West-Ost-Vergleich. Ergebnisse des Mikrozensus 2008
Existieren in West- und Ostdeutschland noch immer unterschiedliche Muster der Familienbildung oder hat hier in den vergangenen Jahren eine Annäherung stattgefunden? Diese Frage untersucht der Beitrag anhand der Mikrozensusdaten 2008 des Statistischen Bundesamtes.
Die Analyse der Kinderzahl nach Lebensformen und dem Bildungsstand zeigt, dass nach wie vor in West- und Ostdeutschland unterschiedliche Fertilitätsmuster herrschen: So ist im Osten eine niedrige Kinderlosigkeit mit einem hohen Anteil an Ein-Kind-Familien kombiniert, während der Westen durch eine hohe Kinderlosigkeit und etwas höhere Anteile von Familien mit drei und mehr Kindern geprägt ist. Darüber hinaus besteht im Osten eine Entkopplung von Ehe und Kinderhaben sowie ein Bedeutungszuwachs nichtehelicher Lebensformen für das generative Verhalten.