Begutachtete Artikel in FachzeitschriftenPräventionsansätze für akute Rückenschmerzen
Risikogruppenanalyse
Ochsmann, Elke; Rüger, Heiko; Letzel, Stephan; Kraus, Thomas; Münster, Eva (2008)
Trauma und Berufskrankheit 10(4): 272–278
DOI: 10.1007/s10039-008-1459-9
Im vorliegenden Beitrag wurde eine Sekundärdatenanalyse des telefonischen Gesundheitssurveys 2003 (GSTel03) durchgeführt. Dabei wurden diejenigen Personen der deutschen Allgemeinbevölkerung eingeschlossen, die akut unter Rückenschmerzen litten (n=1849) bzw. eine hohe Schmerzintensität angaben (n=1813). Es wurden bivariate Testungen (χ2) und eine multivariate Auswertung durchgeführt und die adjustierten relativen Risiken mit dazugehörigen 95 Prozent-Konfidenzintervallen berechnet. Hinsichtlich der Prävalenz akuter Rückenschmerzen ergaben sich signifikante Risikoerhöhungen für weibliches Geschlecht, Vorerkrankungen, Rauchen, niedrige soziale Schicht und körperliche Beeinträchtigung bei der täglichen Arbeit. Hinsichtlich der Intensität wurden Alter, Geschlecht, Depression, Body-Mass-Index, Rauchen und körperliche Beeinträchtigung bei der täglichen Arbeit als Risikofaktoren identifiziert. Männer und Frauen aus niedrigen sozialen Schichten mit psychischen und muskulo-skelettalen Vorerkrankungen sollten für Maßnahmen der Primärprävention; ältere, übergewichtige Frauen mit depressiven Verstimmungen eher für die Sekundär- und Tertiärprävention angesprochen werden.