Sonstige PublikationenInanspruchnahme familienbezogener Leistungen im Lebensverlauf
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) (2007)
Berlin
In Deutschland gibt es eine Fülle ehe- und familienbezogener Leistungen. 184 Mrd. Euro Gesamtvolumen im Jahr 2005 verteilten sich auf über 150 Einzelleistungen, die von den verschiedenen föderalen Ebenen und den gesetzlichen Sozialversicherungen getragen werden. Die bestehende Vielzahl der Leistungen und Maßnahmen bringt es mit sich, dass im Lebensverlauf von Familien unterschiedliche hohe familienbezogene Leistungen anfallen. Neben Leistungen, die in erster Linie an ein bestimmtes Lebensalter des Kindes geknüpft sind (wie etwa Elterngeld), stehen Leistungen, die in erster Linie an der Präsenz von Kindern im Haushalt geknüpft sind, und Leistungen, die nur vom Status der Elternschaft abhängen und daher unabhängig davon anfallen, ob die Kinder noch zum Haushalt der Eltern gehören. Während der Wert staatlicher familienbezogener Leistungen auf der aggregierten Ebene im laufenden Querschnitt relativ gut dokumentiert ist, fehlte es bislang jedoch an einer empirisch gestützten Beschreibung der Inanspruchnahme familienbezogener Leistungen auf der Individualebene, die die Dimension des Lebensverlaufs berücksichtigt. Das hier vorgestellt Gutachten von Holger Bonin und C. Katharina Spieß vom DIW Berlin leistet einen Beitrag dazu, diese Wissenslücke auf Basis einer Analyse von Mikrodaten, in denen Familien über einen langen Zeitraum im Längsschnitt beobachtet werden, weiter zu schließen.