Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

BiB.BevölkerungspyramidenDie Bevölkerung mit Migrationshintergrund neu entdecken

Die Bevölkerung in Deutschland ist durch die internationale Zuwanderung vielfältiger geworden. Da die Zuwanderung von Menschen jüngeren und mittleren Alters geprägt ist, mildert sie den demografischen Wandel und die damit einhergehende Alterung der Bevölkerung leicht ab. Neue Analysen des Mikrozensus zeigen mit Blick auf unsere alternde Gesellschaft, welche Potenziale und Herausforderungen Zuwanderung mit sich bringt. Die BiB-Publikation bietet mit 18 anschaulichen Bevölkerungspyramiden detaillierte Einblicke in die Sozialstruktur von Menschen mit Migrationshintergrund zwischen 2005 und 2022. Dabei geht es um Merkmale wie etwa Familienstand, Herkunft und Sprache, Staatsangehörigkeit, Bildung oder auch Erwerbsbeteiligung.

Interaktive BiB.Bevölkerungspyramide: Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund nach Geschlecht, 2013 und 2022 Quelle: BiB 2024, Daten: Destatis

Die Vielfalt der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland

Durch die internationale Zuwanderung ist die Bevölkerung in Deutschland vielfältiger geworden. Da die Zuwanderung von Menschen jüngeren und mittleren Alters geprägt ist, mildert sie den demografischen Wandel und die damit einhergehende Alterung der Bevölkerung leicht ab. Dennoch ist heute jede zweite Person in Deutschland älter als 45 und jede fünfte Person älter als 66 Jahre. Bis Mitte der 2030er Jahre prognostiziert das Statistische Bundesamt einen deutlichen Anstieg der Menschen im Rentenalter von derzeit 16,4 Millionen auf mindestens 20 Millionen. Diesen Anstieg kann Zuwanderung leicht abmildern. Die alternde Bevölkerung geht mit bedeutenden Herausforderungen einher, wie etwa für den Arbeitsmarkt, die Gesundheitsversorgung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Um diesen Herausforderungen begegnen zu können, müssen die Potentiale aller in Deutschland lebenden Bevölkerungsgruppen bestmöglich genutzt werden. Diese Publikation widmet sich den vielfältigen Potentialen der Bevölkerung mit Migrationshintergrund.

Gemäß der Definition des Statistischen Bundesamts hat eine Person einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde. 2022 lebten rund 24 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland, das entspricht einem Anteil von etwa 29 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Damit sind Menschen mit Migrationshintergrund ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft.

Die vorliegende Publikation vermittelt detaillierte Einblicke in die Sozialstruktur der Menschen mit Migrationshintergrund entlang von Alter und Geschlecht. Die verschiedenen Bevölkerungspyramiden zeigen grafisch anschaulich, wie sich diese Bevölkerungsgruppe in den letzten beiden Jahrzehnten verändert hat und wie sie sich von der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund unterscheidet. Als Datengrundlage dient der Mikrozensus, die größte jährliche Haushaltsbefragung der amtlichen Statistik in Deutschland. Dieser ermöglicht repräsentative Aussagen über die soziodemografischen und sozioökonomischen Merkmale der Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund wie beispielsweise Familienstand, Schulbildung oder Einkommen. Die grafische Darstellung verdeutlicht anschaulich die Potentiale und Herausforderungen von Migration für eine alternde Gesellschaft und damit verbundene Handlungsfelder, wie etwa den Arbeitsmarkt.

Die Definition der Bevölkerung mit Migrationshintergrund

Das Konzept der „Bevölkerung mit Migrationshintergrund“ wurde im Jahr 2005 vom Statistischen Bundesamt im Rahmen der amtlichen Bevölkerungsstatistik eingeführt, um nicht nur zwischen ausländischer und deutscher Staatsangehörigkeit, sondern auch zwischen Menschen mit und ohne eigener Migrationserfahrung unterscheiden zu können. Demnach hat eine Person einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzt. Das Konzept des Migrationshintergrunds steht jedoch seit einiger Zeit in der Kritik. Es wird vor allem aufgrund der Komplexität der Erfassung im Rahmen des Mikrozensus bei gleichzeitiger Vermischung verschiedener Kategorien über mehrere Generationen hinweg kritisiert. Aber auch die fehlende Fokussierung auf das Migrationsereignis sowie eine mögliche Stigmatisierung werden bemängelt. Im Jahr 2021 wurde daher das Konzept „Eingewanderte und ihre (direkten) Nachkommen“ vom Statistischen Bundesamt eingeführt. Die neue Definition umfasst alle Menschen, die entweder selbst oder deren beide Elternteile seit 1950 in das heutige Gebiet Deutschlands eingewandert sind. Dies bedeutet eine Loslösung vom Kriterium der Staatsangehörigkeit und eine klarere Fokussierung auf das Migrationsereignis.

Die Pyramiden zeigen, dass sich der betrachtete Bevölkerungsanteil je nach Definition unterscheidet: 2022 lebten in Deutschland ca. 11,6 Millionen Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit (14 Prozent). Einen Migrationshintergrund hatten im selben Jahr 23,8 Millionen Personen (29 Prozent). Die Gruppe der Eingewanderten und ihrer (direkten) Nachkommen umfasste hingegen 20,2 Millionen Menschen (24 Prozent). Die Bevölkerungspyramiden zeigen die Bevölkerung mit Migrationshintergrund, da nur hierfür zum Zeitpunkt der Auswertungen für diese Broschüre Zeitreihen des Mikrozensus seit 2005 verfügbar waren.

Staatsbürgerschaft, Migrationshintergrund und Eingewanderte und ihre direkten Nachkommen

Bevölkerungspyramiden: Staatsbürgerschaft, Migrationshintergrund und Eingewanderte und ihre direkten Nachkommen 2022 Staatsbürgerschaft, Migrationshintergrund und Eingewanderte und ihre direkten Nachkommen 2022 Quelle: BiB 2024, Daten: Destatis

Entwicklung des Anteils der Bevölkerung mit Migrationshintergrund

Durch die langjährige Zuwanderung ist Deutschland ein vielfältiges Einwanderungsland geworden. Bereits in den 1950er bis 1970er Jahren bewirkte die Anwerbung von Gastarbeiterinnen und Gastarbeitern aus Ländern wie Italien, Griechenland und der Türkei eine starke Zuwanderung von Arbeitskräften und deren Familien. Anfang der 1990er Jahre prägte die Flucht vor dem Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien sowie der Zuzug von Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern das Wanderungsgeschehen nach Deutschland. Zwischen 1997 und 2010 stagnierte die Zuwanderung auf einem sehr niedrigen Niveau. Seit 2010 stieg sie aufgrund der Wirtschaftskrise in Südeuropa sowie der EU-Osterweiterung stetig. Ab 2014 kam die Zuwanderung von Schutzsuchenden aus Syrien, Afghanistan und Irak hinzu. So wurde im Jahr 2015 ein Zuzug von 2,1 Millionen Personen verzeichnet. Rund 43 % der Zuzüge kamen aus der EU, 41 % aus dem außereuropäischen Ausland und 14 % aus einem europäischen Nicht-EU-Land. Die Hauptherkunftsländer 2015 waren Syrien, Rumänien, Polen und Afghanistan. Den 2,1 Millionen Zuzügen standen 2015 etwa 1 Million Fortzüge ins Ausland gegenüber. Zwischen 2016 und 2020 sanken die Zuwanderungszahlen zunächst, nahmen jedoch durch den russischen Angriffskrieg im Jahr 2022 vor allem aufgrund der Geflüchteten aus der Ukraine wieder deutlich zu.

Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung Deutschlands stieg zwischen 2005 und 2022 von 19 auf 29 Prozent. Hatten 2005 etwa 15,2 Millionen Menschen einen Migrationshintergrund, waren es 2013 bereits 16,5 Millionen und 2022 rund 23,8 Millionen. Das Wachstum dieser Bevölkerungsgruppe ergibt sich sowohl durch die Zuwanderung als auch durch die Kinder, die mit Migrationshintergrund in Deutschland geboren werden. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung sind Menschen mit Migrationshintergrund jünger. Ihr Durchschnittsalter lag 2022 für Männer bei 35 Jahren und für Frauen bei 37 Jahren - und damit etwa 10 Jahre unter dem der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund hat sich zwischen 2005 und 2022 von 30 auf 42 Prozent deutlich erhöht. Somit liegen gerade bei den jungen Menschen bedeutende Bildungspotentiale, die unter anderem zur Begegnung des Fachkräftemangels einen wichtigen Beitrag leisten können.

Entwicklung der Bevölkerung 2005 - 2022

Bevölkerungspyramiden: Entwicklung der Bevölkerung 2005, 2013, 2022 Entwicklung der Bevölkerung 2005 - 2022 Quelle: BiB 2024, Daten: Destatis

Wanderungsgenerationen

Personen, die selbst nach Deutschland zugewandert sind, werden in der amtlichen Statistik und in der Forschung auch als erste Wanderungsgeneration bezeichnet. Die Nachkommen von Zugewanderten ohne eigene Migrationserfahrung werden entsprechend als zweite Wanderungsgeneration bezeichnet. Hierbei ist zu beachten, dass Personen auch dann der zweiten Wanderungsgeneration zugeordnet werden, wenn nur ein Elternteil zugewandert ist. Im Jahr 2022 gehören 64 Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund der ersten Wanderungsgeneration an, wobei ihr Anteil im Zeitverlauf leicht zurückgegangen ist. Die Unterscheidung dieser zwei Untergruppen der Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist vor allem für die Betrachtung von Integrationsprozessen und sozialen Ungleichheiten von Bedeutung.

Die Wanderungsgenerationen unterscheiden sich deutlich hinsichtlich der Altersstruktur. Demnach sind jüngere Personen unter 18 Jahren mehrheitlich Angehörige der zweiten Wanderungsgeneration. Im Jahr 2022 gehören 77 Prozent der minderjährigen Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund der zweiten Wanderungsgeneration an. Dieses Muster zeigt sich über alle drei Beobachtungsjahre, wobei gleichzeitig die Alterung der zweiten Wanderungsgeneration erkennbar wird. Während 2005 unter den 60-Jährigen kaum jemand zur zweiten Wanderungsgeneration zählte, waren dies im Jahr 2022 bereits 12 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund. Aktuell wird zudem deutlich, dass der Anteil von Kindern und Jugendlichen unter den Zugewanderten steigt. Im Jahr 2022 sind beispielsweise unter den 10-Jährigen 34 Prozent selbst nach Deutschland zugewandert und gehören demnach zur ersten Wanderungsgeneration. 2013 lag der Anteil in diesem Alter lediglich bei 11 Prozent.

Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund zeichnet sich durch eine relativ junge Altersstruktur aus, wonach ein größerer Anteil an Menschen jungen und mittleren Alters deutlich weniger Personen im höheren Alter gegenübersteht. Dies stellt einen deutlichen Unterschied zur Bevölkerung ohne Migrationshintergrund dar, die durchschnittlich älter ist. Die Alterung der Gesamtbevölkerung im Kontext des demografischen Wandels wird damit durch Zuwanderung verlangsamt.

Bevölkerung mit Migrationshintergrund nach Zuwanderungsgeneration

Bevölkerungspyramiden: Bevölkerung mit Migrationshintergrund nach Wanderungsgeneration 2005, 2013, 2022 Bevölkerung mit Migrationshintergrund nach Wanderungsgeneration 2005 - 2022 Quelle: BiB 2024, Daten: Destatis

Aufenthaltsdauer

Die Aufenthaltsdauer gibt an, wie lange eine Person seit ihrer Zuwanderung in Deutschland lebt. Da vor allem Menschen im jüngeren und mittleren Alter zuwandern, steigt die Aufenthaltsdauer tendenziell mit dem Alter an. So haben Personen im jungen Erwachsenenalter eine geringere Aufenthaltsdauer als Personen im Rentenalter. Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist hingegen in Deutschland geboren.

Im Jahr 2005 hatten 17 Prozent der Zugewanderten eine Aufenthaltsdauer von weniger als sechs Jahren. 56 Prozent der zugewanderten Personen lebten sechs bis 25 Jahre in Deutschland und bei 27 Prozent lag die Migration nach Deutschland bereits mehr als 25 Jahre zurück. Der Rückgang des Anteils von Personen mit einer Aufenthaltsdauer von weniger als sechs Jahren auf elf Prozent im Jahr 2013 spiegelt die relativ niedrigen Zuwanderungszahlen zwischen 1997 und 2010 wider. Dagegen ist der von 2013 bis 2022 zu beobachtende Anstieg auf 17 Prozent Ausdruck der zuletzt höheren Zuwanderungszahlen.

Zwischen 2005 und 2022 ist der Anteil von Personen mit einer Aufenthaltsdauer von mehr als 25 Jahren deutlich gestiegen. Lebten 2005 etwa 69 Prozent der über 60-jährigen Zugewanderten bereits länger als 25 Jahre in Deutschland, lag der Anteil 2013 bei 72 Prozent und erreichte 2022 etwa 88 Prozent. Der Grund dafür ist die Alterung der (Spät-)Aussiedlerinnen und (Spät-)Aussiedler sowie der Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter aus Ländern wie Italien, der Türkei, Marokko und Jugoslawien. Vor allem in den 1960er und 1970er Jahren sind Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter im Zuge des Wirtschaftsaufschwungs als Arbeitsmigrantinnen und -migranten mit ihren Familienangehörigen nach Deutschland gekommen und haben inzwischen einen Großteil ihres Lebens hier verbracht.

Bevölkerung mit Migrationshintergrund nach Aufenthaltsdauer

Bevölkerungspyramiden: Bevölkerung mit Migrationshintergrund nach Staatsangehörigkeit 2005, 2013, 2022 Bevölkerung mit Migrationshintergrund nach Staatsangehörigkeit 2005 - 2022 Quelle: BiB 2024, Daten: Destatis

Staatsangehörigkeit

Im Jahr 2022 besaßen 51 Prozent der Bevölkerung mit Migrationshintergrund die deutsche Staatsangehörigkeit. 20 Prozent waren Staatsangehörige anderer EU-Staaten und 27 Prozent Staatsangehörige eines Nicht-EU-Landes. Die Anteile von Männern und Frauen sind dabei in etwa gleich verteilt.

Mit Blick auf das Alter zeigt sich, dass Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund zu 66 Prozent die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Bei Erwachsenen lag dieser Wert im Jahr 2022 bei 37 Prozent. Ein Grund hierfür ist, dass Kinder von Ausländern seit dem Jahr 2000 bei Geburt in Deutschland die deutsche Staatsangehörigkeit erwerben können, sofern ein Elternteil seit mindestens acht Jahren rechtmäßig in Deutschland lebt und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht besitzt. Im Gegensatz dazu fällt unter den 25- bis 45-Jährigen der Anteil derer mit deutscher Staatsangehörigkeit deutlich geringer aus. Auch aufgrund der Zuwanderung junger Erwachsener aus Ländern wie Afghanistan, Syrien und dem Irak ist der Anteil von Nicht-EU-Angehörigen vergleichsweise hoch.

Im Zeitverlauf wird deutlich, dass der Anteil von Nicht-EU-Angehörigen in der Bevölkerung mit Migrationshintergrund gesunken ist. Waren 2005 noch 33 Prozent Angehörige eines Staates außerhalb der EU, ging dieser Wert bis 2022 auf 27 Prozent zurück. Dies ist insbesondere auf die Zuwanderung aus Ost- und Südosteuropa infolge der EU-Erweiterungen 2004, 2007 und 2013 zurückzuführen.

Bevölkerung mit Migrationshintergrund nach Staatsangehörigkeit

Bevölkerungspyramiden: Bevölkerung mit Migrationshintergrund nach Aufenthaltsdauer 2005, 2013, 2022 Bevölkerung mit Migrationshintergrund nach Aufenthaltsdauer 2005 - 2022 Quelle: BiB 2024, Daten: Destatis

Herkunft und Sprache

Die Türkei ist das zahlenmäßig bedeutendste Herkunftsland, gefolgt von Polen, Russland und Kasachstan. Infolge der hohen Zuwanderung von Schutzsuchenden sind mittlerweile Syrien und die Ukraine zu weiteren quantitativ bedeutenden Herkunftsländern geworden.

Knapp die Hälfte (45 Prozent) der Personen mit Migrationshintergrund spricht nach eigenen Angaben zu Hause vorwiegend Deutsch. Unter den Kindern und Jugendlichen ist dieser Anteil höher, so sprechen beispielsweise 52 Prozent der 10-Jährigen zu Hause vorwiegend Deutsch. Die am zweithäufigsten gesprochene Haushaltssprache ist mit 8 Prozent Türkisch, gefolgt von Russisch (7 Prozent) und Arabisch (6 Prozent). Russisch und Polnisch werden vor allem von älteren Personen im Alter von 40 bis 70 Jahren gesprochen. Arabisch hingegen wird insbesondere von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mittleren Alters gesprochen.

Herkunft und Sprache machen die Vielfalt der in Deutschland lebenden Personen mit Migrationshintergrund deutlich: Neben den genannten Herkunftsländern kommen über 60 Prozent aus anderen Teilen der Welt. Mit den Daten des Mikrozensus kann zwischen rund 200 Geburtsländern und 30 gesprochenen Sprachen differenziert werden. Gesamtgesellschaftlich betrachtet bietet die Vielfalt der Bevölkerung das Potential, um Deutschland als Zielland für weitere Fachkräfteeinwanderung attraktiver zu machen und somit den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Sprachförderung bereits ab dem Kitaalter kann dabei helfen, die Potentiale von Mehrsprachigkeit und interkulturellen Kompetenzen auszuschöpfen.

Bevölkerung mit Migrationshintergrund nach Herkunftsland und Sprache

Bevölkerungspyramiden: Bevölkerung mit Migrationshintergrund nach Herkunftsland und Sprache 2022 Bevölkerung mit Migrationshintergrund nach Herkunftsland und Sprache 2022 Quelle: BiB 2024, Daten: Destatis

Familienstand

Der Familienstand gibt an, ob eine Person ledig, geschieden, verwitwet oder verheiratet ist bzw. in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft lebt.

Frauen und Männer mit Migrationshintergrund sind häufiger verheiratet als Gleichaltrige ohne Migrationshintergrund. Dies resultiert unter anderem aus einem jüngeren Heiratsalter, einer insgesamt höheren Heiratsneigung und rechtlichen Bedingungen des Familiennachzugs. Insbesondere im höheren Alter ist der Anteil der Ledigen – also derer, die nie verheiratet waren – innerhalb der Bevölkerung mit Migrationshintergrund deutlich kleiner als in der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Bei den Geschiedenen zeigen sich kaum Unterschiede. Der Anteil von Verwitweten nimmt mit steigendem Alter zu und ist aufgrund der höheren Lebenserwartung bei Frauen größer als bei Männern. Bei den über 75-jährigen Frauen war der Anteil Verwitweter in der Gruppe mit Migrationshintergrund höher als bei jenen ohne Migrationshintergrund.

Im Zeitraum von 2013 bis 2022 hat sich der Anteil der Ledigen unter den Menschen mit Migrationshintergrund erhöht. Dies entspricht dem generellen Trend hin zu späterer Heirat und Familiengründung, was auch auf eine steigende Bildungsbeteiligung und verlängerte Ausbildungszeiten zurückzuführen ist. Im gleichen Zeitraum war auch der Anteil der Verheirateten in beiden Gruppen rückläufig. So ging bei den 40-jährigen Frauen mit Migrationshintergrund der Anteil Verheirateter von 79 Prozent in 2013 auf 75 Prozent in 2022 zurück. Unter den 40-jährigen Frauen ohne Migrationshintergrund lag der Anteil von Verheirateten im Jahr 2022 bei 61 Prozent, während bei den Männern ohne Migrationshintergrund nur 53 Prozent verheiratet waren.

Familienstand

Bevölkerungspyramiden: Bevölkerung nach Familienstand - Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2013 und 2022 und  Bevölkerung ohne Migrationshintergrund 2022 Familienstand 2013 - 2022 Quelle: BiB 2024, Daten: Destatis

Lebensform

Die Lebensform beschreibt die sozialen Beziehungen, in denen eine Person in ihrem Haushalt lebt. Dabei werden sowohl Partner- als auch Elternschaft berücksichtigt. Die Lebensverläufe haben sich in den letzten Jahren individualisiert, weil wichtige Ereignisse wie der Auszug aus dem Elternhaus, das Eingehen einer Partnerschaft oder die Gründung einer Familie immer weniger an ein bestimmtes Alter geknüpft sind.

Personen mit Migrationshintergrund leben seltener allein und gründen früher eine Familie als Menschen ohne Migrationshintergrund. Unter jungen Erwachsenen leben insbesondere Männer häufiger länger im Haushalt der Eltern als Frauen. Unabhängig vom Migrationshintergrund lebt demnach ein Drittel der männlichen 25-Jährigen im Elternhaushalt. Unter den gleichaltrigen Frauen sind die Anteile deutlich geringer, und es bestehen deutliche Gruppenunterschiede nach Migrationshintergrund (26 Prozent bei Frauen mit Migrationshintergrund und 19 Prozent bei Frauen ohne Migrationshintergrund). Gleichzeitig ist unter den Frauen mit Migrationshintergrund der Anteil der Alleinstehenden geringer als unter Frauen ohne Migrationshintergrund. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass Frauen mit Migrationshintergrund tendenziell häufiger und in jüngerem Alter heiraten. Bei 30-Jährigen ohne Migrationshintergrund gibt es deutlich weniger Paare mit Kind(ern) (21 Prozent bei Männern und 33 Prozent bei Frauen). Der Anteil alleinerziehender Mütter ist in beiden Gruppen etwa gleich groß.

Im Zeitverlauf hat sich der Anteil der alleinstehenden Frauen und Männer mit Migrationshintergrund leicht erhöht. Im Rentenalter nimmt der Anteil der Alleinstehenden generell stark zu, überproportional unter Frauen. Während innerhalb der Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2022 etwa 47 Prozent der Frauen Mitte 70 alleinstehend sind, trifft dies lediglich auf 21 Prozent der gleichaltrigen Männer zu. Die Gründe dafür liegen in der Altersdifferenz von Paaren, wobei Frauen oft jünger sind als ihre Partner, und Männer aufgrund einer geringeren Lebenserwartung früher versterben.

Lebensform

Bevölkerungspyramiden: Bevölkerung nach Lebensform - Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2013 und 2022 und  Bevölkerung ohne Migrationshintergrund 2022 Lebensform 2013 - 2022 Quelle: BiB 2024, Daten: Destatis

Haushaltsgröße

Die Haushaltsgröße beschreibt die Anzahl aller Personen, die gemeinsam in einem Haushalt wohnen und wirtschaften. Ein Haushalt kann aus Alleinstehenden, Paaren ohne Kinder, Familien mit Kindern oder anderen Konstellationen bestehen. Die in Deutschland häufigste Haushaltsgröße ist im Alter von 40 Jahren der Vier-Personen-Haushalt – sowohl unter Personen mit als auch ohne Migrationshintergrund.

Menschen mit Migrationshintergrund wohnen insgesamt seltener in kleineren Haushalten als die ohne Migrationshintergrund. Ein- bis Drei-Personen-Haushalte sind unter Personen ohne Migrationshintergrund verbreiteter, während Haushalte mit fünf oder mehr Personen häufiger in der Bevölkerung mit Migrationshintergrund zu finden sind. Dieses Muster zeigt sich relativ stabil über die Zeit.

Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund leben überwiegend in Haushalten mit vier oder mehr Personen. So lebten 2022 etwa 85 Prozent der 10-jährigen Kinder in einem Haushalt mit vier oder mehr Personen. Im mittleren Erwachsenenalter wohnte mehr als jede zweite Person mit Migrationshintergrund in einem Haushalt mit vier oder mehr Personen. Hinsichtlich des Alleinlebens im jungen Erwachsenenalter können innerhalb der Bevölkerung mit Migrationshintergrund starke Geschlechterunterschiede beobachtet werden: Im Alter von 30 Jahren wohnten 2022 etwa 31 Prozent der Männer, aber lediglich 18 Prozent der gleichaltrigen Frauen allein.

Anzahl der Haushaltsmitglieder

Bevölkerungspyramiden: Bevölkerung nach Anzahl der Haushaltsmitglieder - Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2013 und 2022 und  Bevölkerung ohne Migrationshintergrund 2022 Anzahl der Haushaltsmitglieder 2013 - 2022 Quelle: BiB 2024, Daten: Destatis

Kinder im Haushalt

Erwachsene im Alter von 30 bis 55 Jahren leben am häufigsten mit minderjährigen Kindern in einem Haushalt. Hierbei werden nicht nur eigene (biologische) Kinder berücksichtigt, sondern auch Pflege- und Adoptivkinder sowie Patchwork-Konstellationen. Allerdings können unter den Erwachsenen auch jüngere oder ältere Geschwister sein.

Personen mit Migrationshintergrund leben häufiger mit Kindern zusammen und gründen früher eine Familie als jene ohne Migrationshintergrund. Die Kinderzahl in den Familien mit Migrationshintergrund setzt sich zusammen aus Kindern, die selbst zugewandert sind, und denen, die in Deutschland geboren wurden. Im Durchschnitt liegt die Geburtenzahl von Migrantinnen, die kinderlos nach Deutschland gekommen sind, unter der von Frauen, die bereits vor der Migration Kinder bekommen haben. Die Gesamtzahl der Geburten von Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit lag 2022 bei knapp 550.000 Kindern, was einer zusammengefassten Geburtenziffer von 1,36 Kindern je Frau entspricht. Die Gesamtzahl der Geburten von Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit lag im selben Jahr bei 191.000 Kindern, was einer Geburtenziffer von 1,88 Kindern je Frau entspricht.

Unabhängig vom Migrationshintergrund ist unter den 30-Jährigen der Anteil derer, die mit einem Kind zusammenleben, relativ ähnlich, jedoch leben Personen mit Migrationshintergrund häufiger mit mehr Kindern zusammen. Ein Viertel wohnte mit einem Kind im Haushalt, 17 Prozent mit zwei Kindern und 8 Prozent mit drei oder mehr Kindern. Zwischen 2013 und 2022 ist der Anteil der 30-jährigen Frauen mit Migrationshintergrund ohne Kinder im Haushalt allerdings von 43 Prozent auf 52 Prozent gestiegen. Dies deutet darauf hin, dass das Geburtsalter zuletzt auch bei Frauen mit Migrationshintergrund gestiegen ist.

Anzahl der im Haushalt lebenden Kinder

Bevölkerungspyramiden: Bevölkerung nach Anzahl der im Haushalt lebenden Kinder - Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2013 und 2022 und  Bevölkerung ohne Migrationshintergrund 2022 Anzahl der im Haushalt lebenden Kinder 2013 - 2022 Quelle: BiB 2024, Daten: Destatis

Wohnortgröße

Die Wohnortgröße ist unter anderem im Hinblick auf die Möglichkeiten zum Besuch einer Hochschule, für die Beteiligung am Arbeitsmarkt und für die soziale Interaktion mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen bedeutend. So sind Arbeitsangebot und soziale Infrastruktur in größeren Städten tendenziell besser als in kleineren Gemeinden.

Personen mit Migrationshintergrund leben häufiger in Großstädten mit über 500.000 Einwohnern als Personen ohne Migrationshintergrund. Während im Jahr 2022 knapp 28 Prozent der 30-jährigen Personen mit Migrationshintergrund in Städten mit 500.000 und mehr Einwohnern wohnen, sind es bei den 30-jährigen Personen ohne Migrationshintergrund nur knapp 20 Prozent. In Städten mit 100.000 bis 500.000 Einwohnern liegt der Anteil unter den 30-jährigen Personen mit Migrationshintergrund über 3 Prozentpunkte höher als bei jenen ohne Migrationshintergrund. Auch in Gemeinden mit 20.000 bis 100.000 Einwohnern ist der Anteil in der Gruppe mit Migrationshintergrund mit 2,5 Prozentpunkten noch leicht höher. Die stärkere Urbanisierung der Bevölkerung mit Migrationshintergrund hat sich zwischen 2013 und 2022 kaum verändert. Auch Unterschiede zwischen Männern und Frauen lassen sich kaum ausmachen.

In kleinen Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern zeigt sich ein gegenteiliges Bild: Während im Jahr 2022 knapp 25 Prozent der 30-jährigen Personen mit Migrationshintergrund in kleinen Gemeinden wohnen, sind es bei den gleichaltrigen Personen ohne Migrationshintergrund gut 38 Prozent. Bei der Bevölkerung mit Migrationshintergrund zeigt sich also eine stärkere Präferenz für größere Städte. Ein Grund hierfür ist, dass gerade in großen Städten bereits Netzwerke von Menschen aus den gleichen Herkunftsländern bestehen. In großen Städten ist der Wohnungsmarkt jedoch häufig von Herausforderungen wie hoher Nachfrage, begrenztem Angebot und steigenden Miet- und Immobilienpreisen geprägt. Um für Menschen mit Migrationsgeschichte auch kleinere Gemeinden attraktiv zu machen, bedarf es daher gezielter Angebote, die die dortige Abwesenheit von Netzwerken von Menschen aus den gleichen Herkunftsländern kompensieren.

Wohnortgröße

Bevölkerungspyramiden: Bevölkerung nach Wohnortgröße - Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2013 und 2022 und  Bevölkerung ohne Migrationshintergrund 2022 Wohnortgröße 2013 - 2022 Quelle: BiB 2024, Daten: Destatis

Bildungsbeteiligung

Bildung ist entscheidend für viele Lebensbereiche, wie die sozialen Teilhabe- und Erwerbsmöglichkeiten, die Lebenserwartung und die Gesundheit. Die Bildungsbeteiligung wird durch den Besuch unterschiedlicher Bildungseinrichtungen über verschiedene Altersjahre hinweg dargestellt, von Kindertagesbetreuung, Grundschule, Sekundarschule, Berufsschule bis hin zur Hochschule, aber auch im Rahmen der Erwachsenenbildung und der Bildung in der nachberuflichen Lebensphase. Insbesondere in der frühen Kindheit und vor allem bei Kindern unter drei Jahren liegt die Bildungsbeteiligung der Bevölkerung mit Migrationshintergrund durch Besuch einer Kinderbetreuungseinrichtung deutlich unter dem Niveau der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund, die eine Kita besuchen und beträgt mit fünf Jahren 82 Prozent im Jahr 2022. Für das Jahr 2013 liegen keine vergleichbaren Daten zur Kitabeteiligung vor.

Bei Jugendlichen im Alter von 15 Jahren zeigen sich bei der Bildungsbeteiligung Unterschiede zwischen den Jahren 2013 und 2022, insbesondere bei den Mädchen mit Migrationshintergrund: Der Anteil derer, die ein Gymnasium besuchen, stieg von 30 auf 38 Prozent. Bei gleichaltrigen Mädchen ohne Migrationshintergrund war er im Jahr 2022 mit 47 Prozent allerdings noch höher. Ähnliche Unterschiede auf niedrigerem Niveau zeigen sich für männliche Jugendliche. Die Befunde spiegeln hohe Bildungsaspirationen innerhalb der Gruppe mit Migrationshintergrund, aber auch bestehende Hürden beim Übergang ins Gymnasium wider.

Bei den 20-Jährigen, die eine berufliche Schule besuchen, unterscheiden sich die Anteile im Zeitverlauf nach Geschlecht oder Migrationshintergrund kaum. Allerdings nimmt die Hochschulbeteiligung bei beiden Geschlechtern über die Zeit zu. Sie ist insgesamt bei Frauen höher als bei Männern. Ferner ist sie in der Gruppe mit Migrationshintergrund bei den Frauen mit 30 Prozent weiterhin geringer als bei den Frauen ohne Migrationshintergrund, von denen 36 Prozent im Alter von 20 Jahren eine Hochschule besuchen.

Ein unterstützendes und durchlässiges Bildungsangebot ist in allen Lebensphasen Voraussetzung dafür, Bildungspotentiale zu heben, um unter anderem den Bedarf an Arbeitskräften zu decken.

Bildungsbeteiligung

Bevölkerungspyramiden: Bevölkerung nach Bildungsbeteiligung -  Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2013 und 2022 und  Bevölkerung ohne Migrationshintergrund 2022 Bildungsbeteiligung 2013 - 2022 Quelle: BiB 2024, Daten: Destatis

Schulbildung

Der schulische Bildungsabschluss ist wichtig für nachfolgende berufliche Bildungsabschlüsse sowie für viele andere Merkmale, wie die spätere Arbeitsmarktteilhabe. Im Jahr 2022 hatten unter den 25-Jährigen mit Migrationshintergrund 12 Prozent der Männer und 10 Prozent der Frauen keinen Schulabschluss. Dieser Anteil ist unter den Erwachsenen bis zum Rentenalter relativ konstant. Unter den 25-Jährigen hatten 46 Prozent aller Männer und 58 Prozent aller Frauen mit Migrationshintergrund Abitur und damit die Berechtigung, eine Hochschule zu besuchen. Bei Personen über 35 Jahren verringerte sich der Anteil der Abiturientinnen und Abiturienten. Bemerkenswert ist der vergleichsweise geringe Unterschied zwischen den Geschlechtern, wenn die Schulabschlüsse betrachtet werden.

Im Jahr 2013 war bei den 25-Jährigen mit Migrationshintergrund der Anteil derjenigen, die keinen Schulabschluss hatten, mit jeweils 6 Prozent bei Männern und Frauen deutlich geringer als 2022. Gleichzeitig war der Anteil der Abiturientinnen und Abiturienten deutlich kleiner und der Anteil der Menschen mit Haupt- oder Realschulabschluss höher. Sowohl unter den Männern als auch unter den Frauen waren im Alter von 25 Jahren die Anteile an Personen mit (Fach-)Abitur mit 40 Prozent der Männer und 49 Prozent der Frauen geringer als 2022.

Der Vergleich mit der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund zeigt, dass in dieser Bevölkerungsgruppe 25-Jährige seltener keinen Schulabschluss haben (Männer: 3 Prozent, Frauen: 2 Prozent). Zudem haben anteilig mehr Menschen die Schule mit dem Abitur abgeschlossen: Bei beiden Geschlechtern liegt der Anteil rund 10 Prozentpunkte höher als bei der Bevölkerung mit Migrationshintergrund – auch hier gilt, dass bei den 25-Jährigen mehr Frauen Abitur gemacht haben als Männer. Insgesamt zeigt sich, dass noch weitere Anstrengungen unternommen werden sollten, damit mehr Menschen mit Migrationshintergrund einen Schulabschluss erreichen. Diese Potentiale gilt es noch besser zu erschließen, wobei auch schulische Leistungen, die im Herkunftsland erbracht wurden, in den Blick genommen werden sollten.

Schulabschluss

Bevölkerungspyramiden: Bevölkerung nach Schulabschluss - Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2013 und 2022 und  Bevölkerung ohne Migrationshintergrund 2022 Schulabschluss 2013 - 2022 Quelle: BiB 2024, Daten: Destatis

Berufliche Bildung

Die Berufsbildung ist ebenso wie die schulische Bildung ein Schlüssel für die soziale Teilhabe und Erwerbsmöglichkeiten. Die berufliche Bildung liefert Erkenntnisse über den höchsten vorliegenden beruflichen Abschluss, unabhängig davon, ob im Ausland erworbene Abschlüsse in Deutschland offiziell anerkannt wurden.

2022 verfügten deutlich mehr Menschen mit Migrationshintergrund über einen akademischen Abschluss als 2013: Lag 2013 unter den Männern im Alter von 35 Jahren der Anteil an Akademikern bei 18 Prozent, besaßen 2022 rund 28 Prozent einen Studienabschluss. Für Frauen im selben Alter war ein Anstieg von 25 auf 30 Prozent zu beobachten. Anhand dieser Zahlen wird deutlich, dass sich immer mehr Menschen für ein Studium entscheiden und darüber hinaus Zugewanderte häufig einen Universitätsabschluss mitbringen. So erreicht der Anteil an Akademikerinnen und Akademikern innerhalb der Gruppe mit Migrationshintergrund fast das Niveau der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund und bietet somit ein hohes Potential für den Arbeitsmarkt. Im Hinblick auf Geschlechterunterschiede zeigt sich unabhängig vom Migrationshintergrund, dass besonders Frauen im Alter von 25 bis 29 deutlich häufiger als Männer über einen Studienabschluss verfügen.

Demgegenüber verfügt bei der Bevölkerung mit Migrationshintergrund ein relativ hoher Anteil über keinen beruflichen Abschluss. Unter den 35-Jährigen hatten 2022 etwa 37 Prozent der Männer und 36 Prozent der Frauen (noch) keinen Berufsabschluss. Unter gleichaltrigen Männern und Frauen ohne Migrationshintergrund liegt der Wert mit weniger als 13 Prozent deutlich niedriger. Diese Lücke verdeutlicht das Potential, das eine bessere berufliche Qualifizierung den Menschen mit Migrationshintergrund bietet.

Berufsabschluss

Interaktive BiB.Bevölkerungspyramide im Zeitverlauf hier

Bevölkerungspyramiden: Bevölkerung nach Berufsabschluss - Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2013 und 2022 und  Bevölkerung ohne Migrationshintergrund 2022 Berufsabschluss 2013 - 2022 Quelle: BiB 2024, Daten: Destatis

Erwerbstätigkeit

Die Erwerbstätigkeit spielt eine bedeutende Rolle für die Deckung des Fachkräftebedarfs, die wirtschaftliche und soziale Integration sowie die individuelle finanzielle Unabhängigkeit. Auskunft über den zeitlichen Arbeitsumfang liefert die Teilzeit- und Vollzeitquote.

Im Jahr 2022 waren in der für den Arbeitsmarkt besonders relevanten Altersgruppe der 15 bis unter 65-Jährigen 75 Prozent der Männer und 62 Prozent der Frauen mit Migrationshintergrund erwerbstätig. Bei beiden Geschlechtern kann zwischen 2013 und 2022 eine leichte Zunahme der Teilhabe am Arbeitsmarkt festgestellt werden: Sie stieg bei Männern um 3 Prozentpunkte und bei Frauen um 4 Prozentpunkte. Zur wachsenden Erwerbstätigkeit insbesondere von Müttern hat auch die Verbesserung der institutionellen Kinderbetreuung beigetragen. Deutliche Geschlechterunterschiede zeigen sich hinsichtlich der Ausübung einer Vollzeitbeschäftigung: Im Jahr 2022 waren 88 Prozent der erwerbstätigen Männer aber lediglich 52 Prozent der erwerbstätigen Frauen mit Migrationshintergrund in Vollzeit tätig.

Männer und Frauen ohne Migrationshintergrund sind im Jahr 2022 häufiger erwerbstätig als jene mit Migrationshintergrund. So liegt bei den 15- bis unter 65-jährigen Männern ohne Migrationshintergrund die Erwerbstätigenquote 8 Prozentpunkte höher als unter jenen mit Migrationshintergrund. Bei Frauen ist diese Differenz mit 17 Prozentpunkten noch größer. Insbesondere im Alter von 35 Jahren sind die Unterschiede noch stärker, wonach 39 Prozent der Frauen mit Migrationshintergrund und nur 13 Prozent der Frauen ohne Migrationshintergrund nicht erwerbstätig sind. Die unterschiedliche Beteiligung am Arbeitsmarkt lässt sich auf verschiedene Gründe zurückführen, wie beispielsweise das niedrigere Qualifikationsniveau und die geringere Nutzung von institutioneller Kinderbetreuung in der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Insgesamt ist jedoch der Anteil vollzeiterwerbstätiger Frauen unabhängig vom Migrationshintergrund mit 52 Prozent identisch. Aus demografischer Perspektive besteht somit ein erhebliches Potential, die Teilhabe der Menschen mit Migrationshintergrund insbesondere von Frauen am Erwerbsleben weiter zu fördern..

Erwerbsbeteiligung

Bevölkerungspyramiden: Bevölkerung nach Erwerbsbeteiligung - Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2013 und 2022 und  Bevölkerung ohne Migrationshintergrund 2022 Erwerbsbeteiligung 2013 - 2022 Quelle: BiB 2024, Daten: Destatis

Berufliche Stellung

Im Hinblick auf die berufliche Stellung der Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gibt es deutliche Unterschiede. Personen mit Migrationshintergrund – insbesondere Frauen – sind im mittleren Erwachsenenalter seltener angestellt, selbstständig oder verbeamtet. Über die Zeit haben sich diese Unterschiede wenig verringert.

Unabhängig vom Migrationshintergrund waren Männer und Frauen am häufigsten als Angestellte beschäftigt, wobei der Anteil von Angestellten mit Migrationshintergrund zwischen 2013 und 2022 zugenommen hat. Im Gegenzug sank der Anteil an Arbeiterinnen und Arbeitern: Waren 2013 unter den 35-Jährigen mit Migrationshintergrund noch 34 Prozent der Männer Arbeiter, lag deren Anteil im Jahr 2022 bei nur noch 16 Prozent. Für gleichaltrige Frauen mit Migrationshintergrund ist eine Abnahme von 12 auf 5 Prozent in diesem Zeitraum zu beobachten.

Deutliche Geschlechterunterschiede sowohl für die Bevölkerung mit als auch ohne Migrationshintergrund bestehen für die Tätigkeit als Selbstständige oder mithelfende Familienangehörige. Im Jahr 2022 waren 40-jährige Männer mit Migrationshintergrund mit knapp 8 Prozent häufiger selbständig als gleichaltrige Frauen mit Migrationshintergrund (5 Prozent). Nahezu identische Zahlen zeigen sich für die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Gleichzeitig unterstützen Frauen unabhängig vom Migrationshintergrund häufiger unentgeltlich in Unternehmen und Betrieben von Familienmitgliedern als Männer. Dies trifft insbesondere auf die Altersgruppe der jungen Erwachsenen zu.

Stellung im Beruf

Bevölkerungspyramiden: Bevölkerung nach Stellung im Beruf - Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2013 und 2022 und  Bevölkerung ohne Migrationshintergrund 2022 Stellung im Beruf 2013 - 2022 Quelle: BiB 2024, Daten: Destatis

Einkommen

Das Einkommen ist ein wesentlicher Faktor für den Lebensstandard, die wirtschaftliche Sicherheit, die gesellschaftliche Teilhabe und die Altersvorsorge. Um Einkommensungleichheiten und Armut zu bewerten, wird das Medianeinkommen herangezogen. Das Medianeinkommen ist der Wert, bei dem genau die Hälfte der Menschen in dieser Gruppe ein höheres Einkommen hat und die andere Hälfte ein niedrigeres Einkommen.

Um die Einkommen der Bevölkerungen mit und ohne Migrationshintergrund zu vergleichen, wird das Medianeinkommen der volljährigen Gesamtbevölkerung genutzt, welches 2022 bei 1.656 Euro netto lag. Dabei sind deutliche Unterschiede nach Alter, Geschlecht und Migrationshintergrund erkennbar. Unter den Männern mit Migrationshintergrund hatten 2022 insgesamt 55 Prozent ein Einkommen oberhalb des Medians, während der Anteil unter den Frauen mit Migrationshintergrund lediglich 26 Prozent beträgt. Dies entspricht in etwa den Zahlen von 2013, sodass kaum eine Einkommensveränderung innerhalb der Gruppe mit Migrationshintergrund im Zeitvergleich besteht. Eindeutige Einkommensvorteile zeigen sich für die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund, wonach insgesamt 66 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen über ein Einkommen oberhalb des Medians verfügen.

Unter den 18-Jährigen haben nahezu alle ein Nettoeinkommen von weniger als 1.656 Euro. Bei Männern mit Migrationshintergrund ist bis zu einem Alter von etwa 40 Jahren eine Zunahme des Anteils mit einem Einkommen oberhalb des Medians zu beobachten. Während unter den Frauen mit Migrationshintergrund zunächst ebenfalls ein Anstieg mit dem Alter beobachtet werden kann, erreichen sie zu keinem Zeitpunkt das Niveau der Männer. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Frauen seltener in Vollzeit arbeiten, weniger häufig Führungspositionen ausüben und seltener in den bestbezahlten Branchen tätig sind. Die Geschlechterunterschiede verstärken sich ab einem Alter von etwa 30 Jahren, wenn die Geburt des ersten Kindes bei Frauen häufig mit Einkommenseinbußen einhergeht. Innerhalb der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund zeigt sich ein ähnliches Bild hinsichtlich der Einkommensungleichheiten zwischen den Geschlechtern, jedoch ist das Einkommensniveau insgesamt höher.

Einkommen

Bevölkerungspyramiden: Bevölkerung nach Einkommen - Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2013 und 2022 und  Bevölkerung ohne Migrationshintergrund 2022 Einkommen 2013 - 2022 Quelle: BiB 2024, Daten: Destatis

Rentenbezug

Aufgrund der jüngeren Altersstruktur finden sich in der Bevölkerung mit Migrationshintergrund deutlich weniger Rentnerinnen und Rentner als unter Menschen ohne Migrationshintergrund. Während es in absoluten Zahlen deutlich mehr Rentnerinnen und Rentner ohne Migrationshintergrund gibt, unterscheiden sich die Anteile nach Alter kaum. So beziehen beispielsweise 60- bis 64-Jährige mit Migrationshintergrund mit 17 Prozent etwas seltener Renten und Pensionen als Gleichaltrige ohne Migrationshintergrund. Der Anteil der Personen über 65 Jahre, die trotz Rentenbezug noch erwerbstätig sind, unterscheidet sich dagegen nicht. Unabhängig vom Migrationshintergrund liegt dieser bei etwa 6 Prozent. Auffällig ist, dass Frauen mit Migrationshintergrund im Alter von über 65 Jahren seltener eine öffentliche Rente oder Pension beziehen als Frauen ohne Migrationshintergrund (78 Prozent gegenüber 91 Prozent). Dies ist auch eine Folge der geringeren Erwerbsbeteiligung der Frauen mit Migrationshintergrund im Lebensverlauf, wie sie auch aktuell noch zu beobachten ist. Vor diesem Hintergrund könnte eine höhere Erwerbstätigkeit von Frauen mit Migrationshintergrund einerseits ein Hebel zur Behebung des Fachkräftemangels sein, andererseits zur Erhöhung der Rentenansprüche dieser Personen im Alter beitragen und somit Altersarmut entgegenwirken.

Zwischen 2013 und 2022 ist der Anteil der Rentenempfängerinnen und -empfänger mit Migrationshintergrund zurückgegangen, da die Erwerbstätigkeit bei den über 60-Jährigen zugenommen hat. So gaben 2013 noch gut 35 Prozent der Personen mit Migrationshintergrund in der Altersgruppe 60 bis 64 Jahre an, eine öffentliche Rente oder Pension zu beziehen. Dieser Anteil hat sich bis 2022 halbiert. In der Altersgruppe 65 bis 69 Jahre sank der Anteil der Rentenempfängerinnen und -empfänger mit Migrationshintergrund von 89 Prozent in 2013 auf 72 Prozent in 2022.

Rentenbezug und Erwerbstätigkeit

Bevölkerungspyramiden: Bevölkerung nach Rentenbezug und Erwerbstätigkeit - Bevölkerung mit Migrationshintergrund 2013 und 2022 und  Bevölkerung ohne Migrationshintergrund 2022 Rentenbezug und Erwerbstätigkeit 2013 - 2022 Quelle: BiB 2024, Daten: Destatis

Vielfalt und Potentiale der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Zeiten des demografischen Wandels

Die Bevölkerungspyramiden zeigen anschaulich, wie vielfältig die Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland ist, etwa im Hinblick auf den Schulabschluss, die berufliche Stellung oder die Lebensform. Der direkte Vergleich zur Bevölkerung ohne Migrationshintergrund verdeutlicht, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen diesen Gruppen bestehen und welche Potentiale und Herausforderungen Zuwanderung mit sich bringt.

So eröffnen sich aufgrund der relativ jungen Altersstruktur der Bevölkerung mit Migrationshintergrund gepaart mit einer hohen Bildungsaspiration erhebliche Potentiale für eine höhere Erwerbsbeteiligung. Der Vergleich der Bevölkerungen mit und ohne Migrationshintergrund zeigt aber auch Handlungsbedarfe auf. Um die Erwerbsbeteiligung zu erhöhen, braucht es Maßnahmen etwa im Hinblick auf die frühkindliche Bildung, die Sprachförderung, und die Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Ein Grund für die niedrigere Erwerbsbeteiligung von Personen mit Migrationshintergrund ist der vergleichsweise hohe Anteil junger Erwachsener ohne Schul- und Berufsabschluss. Dabei ist die berufliche Qualifikation ein Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe. Darüber hinaus ist eine stärkere Beteiligung der Menschen mit Migrationshintergrund am Arbeitsmarkt wichtig, um dem Arbeitskräftemangel als Folge des Ausscheidens der geburtenstarken Babyboomer-Generation aus dem aktiven Erwerbsleben zu begegnen.

Ein weiteres Handlungsfeld stellt der hohe Anteil von nicht erwerbstätigen Frauen mit Migrationshintergrund dar. Eine stärkere Nutzung von Kindertageseinrichtungen durch Kinder mit Migrationshintergrund könnte deren Mütter von Sorgearbeit entlasten.

Für die Erwerbsbeteiligung von Personen mit Migrationshintergrund, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das individuelle Wohlbefinden ist die Nutzung aller Bildungspotentiale über den gesamten Lebenslauf hinweg wichtig. Hier gilt es schon bei der frühkindlichen Bildung anzusetzen, denn im Jahr 2022 hatten 42 Prozent der Kinder unter 10 Jahren einen Migrationshintergrund. Im Vergleich zur Bevölkerung ohne Migrationshintergrund fällt insbesondere die Kitanutzung bei den Kindern unter drei Jahren deutlich geringer aus, obwohl eine institutionelle Betreuung für den Erwerb der deutschen Sprache und die gesellschaftliche Integration von Kindern und ihren Eltern von großer Bedeutung ist. Konnte in den vergangenen Jahren bereits eine positive Entwicklung hinsichtlich der Bildungsbeteiligung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund beobachtet werden, wonach deren Anteil sowohl unter den Gymnasiastinnen und Gymnasiasten als auch unter den Studierenden stieg, erreichen sie im Durchschnitt dennoch nicht das Niveau von Kindern und Jugendlichen ohne Migrationshintergrund.

Bei der Betrachtung der beruflichen Abschlüsse fallen sowohl die Potentiale als auch die Herausforderungen von Zuwanderung ins Auge. Dem hohen Anteil von Personen mit akademischem Abschluss unter den Personen mit Migrationshintergrund, der fast das Niveau der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund erreicht hat, steht ein relativ hoher Anteil von Personen mit Migrationshintergrund gegenüber, die keinen Berufsabschluss haben.

Die Bevölkerungspyramiden bieten einen faktenbasierten Blick auf die Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund. In Zeiten kontroverser politischer und medialer Debatten zum Thema Zuwanderung ist die objektive Betrachtung der aktuellen Trends wichtiger denn je. Die Bevölkerungspyramiden veranschaulichen die zahlreichen Potentiale, die sich etwa für das Arbeitskräfteangebot ergeben. Um diese bestmöglich in Zeiten des demografischen Wandels zu nutzen, gilt es, die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt, den Spracherwerb sowie den Zugang zu schulischer und beruflicher Bildung aktiv zu fördern und nachhaltig zu gestalten.

Datenquellen

Bevölkerung mit Migrationshintergrund, Zeitliche Entwicklung der Bevölkerung mit Migrationshintergrund, Menschen mit Migrationshintergrund entlang deren Zuwanderungsgeneration, Menschen mit Migrationshintergrund entlang deren Aufenthaltsdauer, Menschen mit Migrationshintergrund entlang deren Staatsangehörigkeit: FDZ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Mikrozensus 2005, 2013; Statistisches Bundesamt (Sonderauswertung Mikrozensus 2022), Berechnungen: BiB.

Menschen mit Migrationshintergrund entlang deren Herkunft und Sprache: Statistisches Bundesamt (Sonderauswertung Mikrozensus 2022), Berechnungen: BiB.

Familienstand, Lebensform, Haushaltsgröße, Kinderanzahl im Haushalt, Wohnortgröße, Bildungsbeteiligung, Schulbildung, Berufliche Bildung, Erwerbstätigkeit, Berufliche Stellung, Einkommen, Rentenbezug: FDZ der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Mikrozensus 2013; Statistisches Bundesamt (Sonderauswertung Mikrozensus 2022), Berechnungen: BiB.

Allgemeiner Hinweis: In Auswertungen des Mikrozensus werden Zahlenwerte mit einem durchschnittlichen relativen Standardfehler von über 15 % wegen der statistischen Unsicherheit nicht angegeben. Aufgrund von geringen Fallzahlen der Bevölkerung mit Migrationshintergrund im jungen und hohen Alter bildet die grafische Darstellung dieser Bereiche daher zum Teil nicht die exakte Verteilung ab.

* Für 2013 liegen keine vergleichbaren Daten zur Kitabeteiligung vor.

** Daten für Beamtinnen und Beamte beinhalten auch Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten und Personen im freiwilligen Wehrdienst. Daten für Angestellte beinhalten auch Personen im Bundesfreiwilligendienst sowie soziales, ökologisches oder kulturelles Jahr. Der Anteil an Beamtinnen und Beamten in der Bevölkerung mit Migrationshintergrund beträgt unter 1 Prozent und ist daher grafisch nicht darstellbar.

Ausgewählte vertiefende Literatur

Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration (Hrsg.) (2021): Integration in Deutschland. Erster Bericht zum indikatorengestützten Integrationsmonitoring. Berlin.

Bundeszentrale für politische Bildung (2023): Soziale Situation in Deutschland. Migration.

Fachkommission Integrationsfähigkeit (2020): Gemeinsam die Einwanderungsgesellschaft gestalten. Bericht der Fachkommission der Bundesregierung zu den Rahmenbedingungen der Integrationsfähigkeit.

Mediendienst Integration (2023): Factsheet „Migrationshintergrund“ & Co: Migration & Diskriminierung in der Statistik.

Statistisches Bundesamt; Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung; Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (Hrsg.) (2021): Datenreport 2021. Ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland. Reihe Zeitbilder. Kapitel 1.2 Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung.

Statistisches Bundesamt (2023): Hintergrundpapier für die Veröffentlichung von Ergebnissen zur Bevölkerung nach Einwanderungsgeschichte.

Will, Anne-Kathrin (2020): Migrationshintergrund – wieso, woher, wohin?

Impressum

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Autorinnen und Autoren:
Sophie Straub, Harun Sulak, Nikola Sander, Nadja Milewski, C. Katharina Spieß, Martin Weinmann

Projektleitung:
Nikola Sander

Layout:
Ulrike Brunner

Redigierung:
Britta Müller, Esther Dopheide, Christian Fiedler

Grafische Darstellung der Bevölkerungsdiagramme:
Cédric Scherer

Interaktive Umsetzung der Bevölkerungsdiagramme für die Webseite:
Marco Sciaini

Kooperationspartner
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), Berlin
Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI), Berlin

Erschienen im Februar 2024
© Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), Wiesbaden
Vervielfältigung und Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet

urn:nbn:de:bib-var-2024-014
DOI: 10.12765/bro-2024-01

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