Pressemitteilung | 27.09.2021Wechsel in der Leitung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung
Zum 1. Oktober übernimmt Frau Prof. Dr. C. Katharina Spieß die Leitung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), das zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat gehört.
Prof. Dr. C. Katharina Spieß
Quelle: Peter-Paul Weiler
Staatssekretär Dr. Markus Kerber gratulierte der 55-jährigen Ökonomin zur neuen Aufgabe als Direktorin des BiB: „Ich freue mich sehr, dass wir Frau Prof. Spieß für die Leitung des BiB gewinnen konnten. Sie bringt die besten Voraussetzungen mit, um das BiB auf seinem bisher äußerst erfolgreichen Weg weiter zu begleiten, neue Impulse zu setzen und die Weichen für die Zukunft zu stellen. Qualitativ hochwertige Forschung zur Bevölkerungsentwicklung gewinnt angesichts der immer stärker spürbaren Folgen des demografischen Wandels wie beispielsweise dem Ruhestandeintritt der Babyboomer, der Alterung der Gesellschaft, ihrer wachsenden Vielfalt und auch der mittelfristigen Folgen von Corona immer mehr an Bedeutung.“
Die Forschungsschwerpunkte von Prof. Dr. C. Katharina Spieß liegen im Bereich der Familien- und Bildungsforschung sowie anderen Feldern der empirisch ausgerichteten Bevölkerungsforschung. Ihre wissenschaftliche Laufbahn startete sie an der Universität Mannheim und promovierte 1996 an der Ruhr-Universität Bochum. 2005 habilitierte sie sich an der TU Berlin und übernahm 2006 die Professur zur Familien- und Bildungsökonomie an der Freien Universität Berlin. Seit 2012 leitet sie die Abteilung Bildung und Familie am DIW Berlin. Unterschiedliche Stationen im Ausland umfassen Aufenthalte, wie z.B. an der Cornell University in den USA. Ihre Expertise bringt sie in zahlreiche wissenschaftliche Gremien und Beiräte im Bereich der Politikberatung ein – u. a. ist sie Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats für Familienfragen beim BMFSFJ und Mitglied des wissenschaftlichen Expertengremiums, welches die nationale Bildungsberichterstattung begleitet.
„Mit dem Team am BiB künftig wichtige und neue Akzente in der Bevölkerungsforschung setzen zu können, ist eine Aufgabe, auf die ich mich sehr freue“, meint Spieß. Künftig sollen verstärkt auch bildungsbezogene Aspekte, welche für den demografischen Wandel von Bedeutung sind, bearbeitet werden. „Vor dem Hintergrund der Pandemie, in der wir immer noch sind, muss es verstärkt aber auch darum gehen, wie sich diese mittel- bis langfristig auf das Wohlbefinden von Familien oder die Integration der nach Deutschland migrierten Menschen auswirkt und Alterungsprozesse verändert,“ ergänzt Spieß.
Mit ihrem Wechsel an das BiB wird Spieß zudem Professorin für Bevölkerungsökonomie an der Universität Mainz. Insgesamt soll mit einer stärkeren wissenschaftlichen Vernetzung die wissenschaftliche Ausrichtung des Instituts weiter ausgebaut und diese mit einer forschungsbasierten Politikberatung verbunden werden. Die Vorsitzende des Kuratoriums, Frau Prof. Dr. Ursula Staudinger, sieht in der Ernennung eine wichtige Weichenstellung für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Instituts: „Mit Katharina Spieß tritt eine der führenden Ökonominnen Deutschlands an die Spitze des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, die sich gleichzeitig durch eine breite sozial- und verhaltenswissenschaftliche Orientierung auszeichnet. Dieses Kompetenzprofil stärkt das BiB angesichts der Herausforderungen der Bevölkerungswissenschaft in Deutschland.“
Frau Prof. Dr. Spieß tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Norbert F. Schneider an, der das BiB seit 2009 geleitet hat. In seine Amtszeit fiel nicht nur der erhebliche personelle Zuwachs des Instituts, sondern auch die starke wissenschaftliche Ausrichtung mit Schwerpunkten in der Familienforschung und beim Mobilitätsgeschehen. „Prof. Schneider hat das BiB während seiner Amtszeit zu einer Ressortforschungseinrichtung von hohem nationalen und internationalen Renommee entwickelt und zu einem gefragten Partner in der Politikberatung gemacht. Für diese großen Erfolge danke ich ihm sehr herzlich“, sagte Staatssekretär Dr. Markus Kerber. Norbert Schneider scheidet aus Altersgründen aus der Leitung des BiB aus.
Über das BiB: Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung ist eine Ressortforschungseinrichtung des Bundes mit Sitz in Wiesbaden und einem Büro in Berlin. Es hat die Aufgabe, den demografischen Wandel und seine Folgen zu untersuchen und die Bundesregierung sowie die Bundesministerien auf Grundlage wissenschaftlicher Forschungsarbeit zu beraten. Dies umfasst auch die Unterstützung der Bundesregierung bei der internationalen Zusammenarbeit in Bevölkerungsfragen im Rahmen der Vereinten Nationen. Der Wissenstransfer der Forschungsergebnisse und die Information der Öffentlichkeit über den demografischen Wandel sind weitere wichtige Aufgaben. Mehr Informationen zum Institut und seiner Ausrichtung finden sich unter www.bib.bund.de.