Pressemitteilung | 11.08.2021Weniger Umzüge während der Pandemie: Junge Erwachsene am stärksten betroffen
Im Jahr 2020 sind rund 1,03 Millionen Menschen in ein anderes Bundesland umgezogen. Das sind 66.144 Umzüge weniger als im Vorjahr und entspricht einem Rückgang um etwa sechs Prozent, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden hat auf Grundlage von Zahlen des Statistischen Bundesamts berechnet. Die Anzahl der Umzüge im Jahr 2020 liegt damit deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt, was vor allem auf die Corona-Pandemie zurückzuführen ist.
Die Corona-Pandemie hat vor allem zu einem Rückgang der Umzüge unter den jungen Erwachsenen geführt: Bei den 18- bis 24-Jährigen gingen die Umzüge um 9,1 Prozent zurück, bei den 25- bis 29-Jährigen um 8,5 Prozent. Auch bei Personen im Alter zwischen 30 und 49 Jahren waren es 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Auf das Umzugsverhalten älterer Menschen hatte die Corona-Pandemie hingegen kaum Auswirkungen.
„Die Zahlen deuten darauf hin, dass es infolge der Pandemie zu einem Rückgang der Umzüge aufgrund von Studium, Berufseinstieg oder Arbeitsplatzwechsel kam“, erklärt Dr. Nico Stawarz vom BiB. Eine unsichere wirtschaftliche Perspektive und die Zurückhaltung bei Neueinstellungen dürften zu dem Rückgang der Umzüge beigetragen haben. Außerdem haben Studierende aufgrund des virtuellen Unterrichts an den Universitäten seltener das Elternhaus verlassen und den Studienort vermutlich weniger häufig gewechselt als vor der Pandemie.
Quelle: BiB