Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Pressemitteilung | 05.01.2021Stark mit der Heimat verbunden: Bayern bleiben am häufigsten in ihrem Bundesland wohnen

Rund 85 Prozent aller Erwachsenen, die in Bayern geboren wurden, leben auch gegenwärtig dort. Damit nimmt der Freistaat unter allen Bundesländern den Spitzenplatz ein. Auf den weiteren Plätzen folgen die großen Flächenländer Baden-Württemberg (83 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (82 Prozent).

Dagegen leben von allen Erwachsenen, die in den Stadtstaaten Bremen und Hamburg zur Welt gekommen sind, nur noch etwa die Hälfte dort. Diese Zahlen hat das Demografieportal des Bundes und der Länder (www.demografie-portal.de) auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) veröffentlicht.

Laut Dr. Thomas Skora, Soziologe am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), gibt es für diese regionalen Unterschiede mehrere Erklärungsansätze. Zum einen hängt dies mit der Flächenausdehnung zusammen: „Da die meisten Umzüge nur über kurze Distanzen vollzogen werden, ziehen viele Menschen in großen Ländern innerhalb des eigenen Bundeslandes um.“ Zum anderen sind sie aber auch ein Zeichen für wirtschaftliche Unterschiede, wenn Menschen auf der Suche nach Ausbildungsmöglichkeiten und Jobs in andere Regionen ziehen. So ist der Anteil derer, die aus ihrem Geburts-Bundesland weggezogen sind, beispielsweise in Ostdeutschland höher als im Westen.

Anteil der Erwachsenen, die im selben Bundesland leben, in dem sie geboren wurden (2018) Anteil der Erwachsenen, die im selben Bundesland leben, in dem sie geboren wurden (2018) Quelle: BiB

Gleichwertige Lebensverhältnisse: Bayern setzt auf Heimatpolitik

In Bayern sind gleichwertige Lebens- und Arbeitsverhältnisse in der Verfassung verankert. Mit seiner Heimatstrategie setzt der Freistaat gezielt Impulse, um eine positive Entwicklung in den verschiedenen Teilen Bayerns anzustoßen. Denn die Regionen sind vielfältig. Charakteristisch ist für Bayern das Zusammenspiel von Großstadt und ländlichem Raum. Die Einwohnerzahl im Freistaat wächst kontinuierlich. Der positive Trend zeigt sich auch im ländlichen Raum: Auch dort stieg von 2012 bis 2019 die Bevölkerungszahl durchgehend wieder an. „Die positiven Entwicklungen sind auch Verdienst der Bürgerinnen und Bürger sowie der Unternehmen vor Ort: Sie machen ihre Heimat lebens- und liebenswert“, erläutert der bayerische Finanz- und Heimatminister Albert Füracker den Trend. Der Umgang mit dem demografischen Wandel bleibt dennoch eine Zukunftsaufgabe: „Die Kommunen als zentrale Akteure vor Ort stehen vor vielfältigen Herausforderungen. Deshalb werden wir im Frühjahr 2021 das Förderprogramm ‚Demografiefeste Kommune‘ starten“, so Heimatminister Füracker.

Ländermonate auf dem Demografieportal

Am 5. Januar 2021 sind auf dem Demografieportal des Bundes und der Länder die „Ländermonate“ für Bayern gestartet (www.demografie-portal.de/laendermonate-by). Vier Monate lang stellt das Bundesland besondere Herausforderungen und Aktivitäten seiner Demografiepolitik vor. Sieben Schwerpunkte geben einen Einblick in die Vielzahl von Ansätzen zur Gestaltung des demografischen Wandels. Neben Heimatpolitik geht es auch um Bildung, Städtebau, Mobilität, Familienpolitik, Arbeitsmarkt sowie um ländliche Entwicklung.

Das Demografieportal ist eine Initiative der Demografiestrategie der Bundesregierung. Mit den Ländermonaten stärkt das Demografieportal sein Profil als ebenenübergreifende Plattform zur Demografiepolitik in Deutschland.

Banner: Ländermonate Bayern auf dem Demografieportal

Pressemitteilung

Pressekontakt

Dr. Christian Fiedler
Telefon: 0611 75 4511
E-Mail: presse@bib.bund.de

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