Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Grafik des Monats | 01.04.2020Erwerbsbeteiligung älterer Menschen hat sich in 20 Jahren verdreifacht

In Deutschland gehen immer mehr Menschen im Alter zwischen 60 und 64 Jahren einer bezahlten Tätigkeit nach.

Grafik zum Anteil der Erwerbsbeteiligung älterer Menschen von 1998 bis 2018 Erwerbsbeteiligung älterer Menschen von 1998 bis 2018 Quelle: BiB

Das ist ein Ergebnis aus einer neuen Studie, die das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung zur Lebenssituation älterer Menschen durchgeführt hat. Im Jahr 1998 übten noch weniger als 20 Prozent dieser Altersgruppe einen Job aus, 2018 waren es mit 60 Prozent schon dreimal so viele.

Der markante Anstieg betrifft beide Geschlechter gleichermaßen, allerdings fiel der Zuwachs bei den Frauen deutlich stärker aus. Hier kletterte die Erwerbsbeteiligung im besagten Zeitraum von 11 auf 55 Prozent. Bei den Männern stieg der Wert von 27 Prozent auf nunmehr 65 Prozent. Dadurch haben sich die einst starken Unterschiede in der Arbeitsmarktbeteiligung zwischen älteren Männern und Frauen schrittweise verringert. Größere Unterschiede bestehen jedoch weiterhin beim Arbeitsvolumen, da Männer überwiegend in Vollzeit arbeiten, Frauen aber häufiger eine Beschäftigung in Teilzeit ausüben. Der Anstieg der Erwerbsbeteiligung Älterer lässt sich in erster Linie auf die günstige wirtschaftliche Lage und auf eine höhere Erwerbsneigung zurückführen.

In den kommenden Jahren werden die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er und 1960er Jahre, die sogenannten „Babyboomer“, in den Ruhestand eintreten. Da die nachfolgenden Jahrgänge zahlenmäßig schwächer besetzt sind, wird der Erwerbsaustritt der Babyboomer deutliche Verschiebungen auf den Arbeitsmärkten und innerhalb der sozialen Sicherungssysteme nach sich ziehen. Ein längerer Verbleib im Berufsleben ist deshalb ein entscheidender Ansatzpunkt für die Wahrung der Stabilität: „Die Stärkung der Erwerbsbeteiligung im höheren Erwachsenenalter und bei Frauen ist eine wesentliche Stellschraube, um den erwartbaren Folgen abmildernd zu begegnen“, erklärt der Soziologe Dr. Andreas Mergenthaler vom BiB.

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