Grafik des Monats | 16.10.2019Soziale Stellung beeinflusst die Absicht zur Weiterbeschäftigung im Ruhestand
Menschen mit einem hohen sozioökonomischen Status neigen eher dazu, im Ruhestand einer bezahlten Arbeit nachzugehen als andere. Dies hat das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in einer Umfrage unter Personen im Alter zwischen 63 und 73 Jahren mit Bezug einer Altersrente veröffentlicht.
Quelle: BiB
Demnach will rund jeder Vierte (26 Prozent) dieser Gruppe jenseits der Regelaltersgrenze erwerbstätig bleiben. Bei Menschen mit geringem Status ist es jeder Fünfte (19 Prozent), bei solchen mit mittlerem Status nur noch jeder sechste (16 Prozent). Die sozioökonomische Stellung wird dabei definiert aus Merkmalen zur Bildung, zum Haushaltseinkommen und zur beruflichen Stellung.
Bei getrennter Betrachtung von Frauen und Männern werden gegenläufige Muster deutlich: Bei Männern steigt die Bereitschaft zur Ausübung einer bezahlten Tätigkeit im Rentenalter mit zunehmendem sozioökonomischen Status stetig an. So wollen 15 Prozent der Männer mit niedrigem Status im Ruhestand arbeiten, bei Männern mit hoher Stellung sind es fast doppelt so viele (29 Prozent). Bei weiblichen Befragten verhält es sich hingegen nahezu gegensätzlich: Hier ist die Bereitschaft zur Erwerbsarbeit bei Personen mit niedrigem sozioökonomischen Status am stärksten ausgeprägt (24 Prozent), bei Frauen in höherer Stellung sind es jedoch nur 16 Prozent.
Die Intention, im Alter länger zu arbeiten, folgt offensichtlich unterschiedlichen Mustern: „Bei Frauen mit geringem sozioökonomischen Status zählt eher das Prinzip des Müssens, bei Männern mit hohem Status eher das des Wollens“, fasst Frank Micheel vom BiB die Ergebnisse zusammen.