Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Grafik des Monats • 25.07.2018Kinderwunschbehandlungen sind mit starkem Stress verbunden

Da sie auf natürlichem Wege keine Babys bekommen können, nehmen immer mehr Paare in Deutschland die Leistungen von Kinderwunschzentren in Anspruch. Im Jahr 2011 entschlossen sich rund 50.000 Frauen für eine künstliche Befruchtung, 2016 waren es bereits gut 63.000.

Balkendiagramm zur Vorstellbarkeit von Alternativen zur Kinderwunschbehandlung Vorstellbarkeit von Alternativen zur Kinderwunschbehandlung Quelle: BiB

Wie eine aktuelle Untersuchung* des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) belegt, sind Paare in Kinderwunschbehandlung starkem Stress ausgesetzt. Neben dem unbedingten Wunsch, Nachwuchs zu bekommen, führt auch die reproduktionsmedizinische Behandlung zu einer hohen psychischen Belastung. Schließlich ist das Risiko eines Misserfolgs immer noch groß: Nur jedes fünfte Paar bekommt durch eine In-vitro-Fertilisation tatsächlich ein Kind – und mit zunehmendem Alter der Frau wird die Erfolgsquote noch geringer. Der Stress betrifft den persönlichen und partnerschaftlichen Umgang mit der Situation sowie die Beziehung zu Freunden und Familie. „Bei Frauen ist das Stressempfinden am Anfang der Behandlung wie auch ein Jahr später deutlich stärker ausgeprägt als bei Männern“ berichtet die Soziologin Dr. Jasmin Passet-Wittig vom BiB.

Zur Reduzierung von Stress empfehlen die Autoren der Studie, rechtzeitig über Alternativen zur eigenen biologischen Elternschaft nachzudenken. Tatsächlich kann sich aber vor Beginn einer Kinderwunschbehandlung überhaupt nur rund ein Drittel der Befragten eine Alternative zur Geburt eines eigenen Kindes vorstellen. Eine Pflegeelternschaft oder eine Adoption kommen lediglich für jeden Vierten in Frage. Ein Leben ohne (weitere) Kinder ist für die wenigsten eine Option, wobei Männer sich damit noch eher abfinden können als Frauen.

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