Grafik des Monats – April 2015 | 29.04.2015Geburtenüberschuss in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg
Die Zahl der Lebendgeborenen ersetzt die Zahl der Gestorbenen in Deutschland nur noch zu 76 Prozent. Den rund 682.000 Kindern, die im Jahr 2013 geboren wurden, standen etwa 894.000 Sterbefälle gegenüber. Daraus ergab sich ein natürlicher Bevölkerungsrückgang um 212.000 Personen. Für eine langfristig stabile Bevölkerungsgröße wäre – unter Nichtberücksichtigung der Zuwanderung – ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Geborenen- und Sterbefällen notwendig. Zuletzt hat es in Deutschland im Jahr 1971 mehr Lebendgeborene als Sterbefälle gegeben.
Ein Blick auf die Bundesländer zeigt, dass die Bilanzen innerhalb Deutschlands regional sehr unterschiedlich ausfallen. Nur in Berlin (107 Prozent) und in Hamburg (105 Prozent) werden mehr Kinder geboren als Menschen sterben. „Die beiden Stadtstaaten konnten über die letzten Jahre hinweg einen stärkeren Anstieg bei den Geburten vorweisen. Dies ist vor allem auf den Zuzug junger Menschen zurückzuführen, die dann Kinder bekommen haben“, erklärt Dr. Christian Fiedler vom BiB. Alle anderen 14 Länder weisen hingegen mehr Sterbefälle als Geburten auf. So ersetzen im Saarland und in Sachsen-Anhalt die Lebendgeborenen nur noch 53 Prozent beziehungsweise 54 Prozent der Todesfälle.
Ursachen für diese regionalen Differenzen sind altersspezifische Wanderungsbewegungen sowie unterschiedliche Altersstrukturen in der Bevölkerung. Vor allem in den Flächenländern bestehen zudem ehebliche räumliche Differenzen zwischen städtischen Zentren und ländlichen Regionen. In Bayern beispielsweise reicht die Spanne von einem hohen Geburtenüberschuss in München (150 Prozent) bis zu einem deutlichen Defizit im peripher gelegenen Wunsiedel (39 Prozent).