Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Grafik des Monats – Juni 2013 | 09.07.2013Beitrag von Frauen zum Haushaltseinkommen weiterhin gering

Frauen in Deutschland tragen durchschnittlich weniger als ein Viertel (23 Prozent) zum gesamten Einkommen eines Paarhaushaltes bei. Damit ist ihr Beitrag zwischen 1998 und 2008 zwar um rund vier Prozentpunkte gestiegen, dennoch verbleibt er insgesamt auf relativ niedrigem Niveau. Der Hauptanteil von rund 51 Prozent wird weiterhin von den Männern geleistet, die restlichen 26 Prozent machen Transferleistungen aus. Diese Zahlen hat das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) auf Basis einer Sonderauswertung der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe veröffentlicht.

Besonders deutlich wird der Unterschied zwischen den Geschlechtern nach der Familiengründung. In Paarhaushalten mit einem Kind zwischen 3 und 6 Jahren sinkt der Anteil am Haushaltseinkommen der Mütter auf 19 Prozent ab, während der von Männern auf 61 Prozent steigt. Vor allem in Westdeutschland sind diese Rollenmuster stark verbreitet. Hier steuern Mütter nur rund 18 Prozent zum gesamten Haushaltseinkommen bei, im Osten Deutschlands sind es hingegen 32 Prozent. Die Ursache für diese Unterschiede liegt in der höheren Vollzeiterwerbsbeteiligung von Frauen in Ostdeutschland begründet: Das hängt zum einen mit der finanziellen Notwendigkeit zusammen, zum anderen auch mit dem Selbstverständnis ostdeutscher Mütter, in Vollzeit zu arbeiten.

„Die schwache Einkommensposition der Frau innerhalb der Partnerschaft weist auf eine außerordentliche Stabilität der traditionellen Frauen- und Männerrollen hin“, erklärt Stine Waibel vom BiB. Auch wenn sich in den Einstellungen und Lebensentwürfen von Frauen und Männern in den letzten Jahren Vieles bewegt hat, so ist man von einer Auflösung der männlichen Ernährerrolle immer noch weit entfernt.


Die Grafik zeigt die Anteile, die Frauen und Männer mit mindesteins einem Kind zwischen 3 und 6 Jahren zum Haushaltseinkommen beitragen, zwischen 1998 und 2008 Einkommensanteile von Männern und Frauen in Paarhaushalten

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