Grafik des Monats – Juli 2012 | 25.07.2012Steigende Lebenserwartung kompensiert Erhöhung des Rentenalters
Die schrittweise Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre reduziert die Dauer des Rentenbezugs nur für kurze Zeit. Mittelfristig wird die steigende Lebenserwartung die Effekte der angehobenen Regelaltersgrenze sogar überlagern. Das hat das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) errechnet.
Demnach dürfen männliche Arbeitnehmer des Geburtsjahrgangs 1946, die im Jahr 2011 im Alter von 65 Jahren in den Ruhestand gegangen sind, mit einer Rentenbezugsdauer von 18,8 Jahren rechnen. Bei Frauen sind es aufgrund der höheren Lebenserwartung sogar 22,2 Jahre. Für alle nachfolgenden Geburtsjahrgänge wird die Regelaltersgrenze jährlich um einen Monat angehoben. Da die Lebenserwartung etwa in gleichem Maße ansteigt, wirkt sich das kaum auf die Rentenbezugsdauer aus. Das ändert sich erst für die zwischen 1958 und 1964 Geborenen, denn für sie wird die Regelaltersgrenze schrittweise um jährlich zwei Monate erhöht – das verkürzt die Bezugsdauer ihrer Altersrente leicht auf 18,5 beziehungsweise 21,9 Jahre. Aber schon die nachfolgenden Jahrgänge können wieder mit einer längeren Bezugsdauer rechnen.
„Die aktuelle Anhebung der Regelaltersgrenze um zwei Jahre entspricht in etwa dem Zugewinn an weiteren Lebensjahren in dieser Zeit“, so Dr. Stephan Kühntopf vom BiB. Wegen der gestiegenen Lebenserwartung hat keine Generation zuvor so lange Renten bezogen wie die jetzige. So erhielten Arbeitnehmer des Geburtsjahrgangs 1910, die mit 65 Jahren in den Ruhestand gegangen sind, rechnerisch eine Altersrente über die Dauer von 13,6 (Männer) beziehungsweise 17,8 Jahren (Frauen) – und damit bis zu fünf Jahre kürzer als heutige Rentner.