Grafik des Monats – Februar 2012 | 29.12.2012Deutschland bei Einpersonenhaushalten in der Spitzengruppe
Mit einem Anteil von rund 40 Prozent Einpersonenhaushalten an allen Haushalten belegt Deutschland einen Spitzenplatz innerhalb Europas. Lediglich in Dänemark (46 Prozent) und in Norwegen (41 Prozent) ist dieser Haushaltstyp noch häufiger anzutreffen. Während im Norden Europas Einpersonenhaushalte insgesamt weit verbreitet sind, überwiegen im Osten und Süden des Kontinents weiterhin Mehrpersonenhaushalte. In Portugal werden nur 18 Prozent der Haushalte von einer Person bewohnt, ähnlich niedrig sind die Werte für Spanien (19 Prozent) und Griechenland (20 Prozent). Das ist das Ergebnis eines europaweiten Vergleichs, den das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) durchgeführt hat.
Regional unterschiedlich ist auch die Altersstruktur der Haushalte: In Deutschland und in Skandinavien wird nur ein Drittel der Einpersonenhaushalte von Menschen über 64 Jahren geführt, in einigen Ländern Ost- und Südeuropas ist es hingegen mehr als die Hälfte. Während im südlichen Teil des Kontinents also vorwiegend alte Menschen alleine leben, sind Einpersonenhaushalte im Norden Europas eher ein Phänomen jüngerer Altersgruppen.
Die Gründe für die unterschiedliche Verteilung der Einpersonenhaushalte in Europa sind vielschichtig. In den südeuropäischen Ländern bleiben viele junge Menschen relativ lange im Haushalt ihrer Eltern wohnen, während ihre Altersgenossen in Nord- und Westeuropa früher von zuhause ausziehen. Außerdem gibt es immer mehr Menschen, auch Ältere, die sich trotz Partnerschaft bewusst für getrennte Haushalte entscheiden. Im höheren Lebensalter spielt zudem die unterschiedliche Sterblichkeit zwischen den Geschlechtern eine wichtige Rolle.