Grafik des Monats – Januar 2011 | 19.01.2011Gemeinsame Lebenszeit von Großeltern und Enkeln schrumpft
Trotz steigender Lebenserwartung werden Großeltern in Zukunft durchschnittlich weniger gemeinsame Lebenszeit mit ihren Enkeln verbringen können als heute. Das geht aus Berechnungen von Wissenschaftlern des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) für die mütterliche Linie hervor. Ursache für den Rückgang ist das gestiegene Alter von Müttern bei der Geburt ihres ersten Kindes.
Weil sich in den letzten vier Jahrzehnten Frauen für immer spätere (Erst-)Geburten entschieden haben, steigt der Abstand zwischen den Generationen an. Dies hat dazu geführt, dass die gemeinsam durchlebte Zeit von Großmüttern und Enkeln merklich abgenommen hat. Innerhalb der letzten zehn Jahre ist sie in Westdeutschland von 34,9 auf 32,8 Jahre gesunken. Im Osten Deutschlands hat sich der Wandel schon früher vollzogen: Hier erreichte die gemeinsame Lebenszeit ihr Maximum im Jahr 1990 (38,8 Jahre), seitdem ist sie auf 35,6 Jahre abgesunken. Die höheren Werte für die neuen Länder erklären sich aus der Tatsache, dass das durchschnittliche Gebäralter der Mütter im Osten traditionell niedriger ist als im Westen.
„Die Reduzierung der gemeinsamen Lebenszeit der Generationen konnte auch durch den Anstieg der Lebenserwartung nicht aufgehalten werden“, konstatieren Dr. Evelyn Grünheid und Dr. Manfred G. Scharein vom BiB. Modellrechnungen des BiB zeigen: Würde das Alter der Mütter bei der Geburt des ersten Kindes in ähnlichem Ausmaß ansteigen, würde sich bis zum Jahr 2020 die gemeinsame Lebenszeit von Großmüttern und Enkelkindern in Ostdeutschland um weitere eineinhalb Jahre reduzieren, im Westen sogar um etwa zweieinhalb Jahre …