Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Grafik des Monats – März 2010 | 25.03.2010Frauen sind beim Job mobiler als Männer

Zur Ausübung ihres Berufes zeigen sich erwerbstätige Frauen räumlich wesentlich flexibler als Männer – aber nur solange sie kinderlos sind. Zu diesem Ergebnis kommt die Untersuchung Job Mobilities and Family Lives in Europe.

Demnach sind in Deutschland 31 Prozent aller kinderlosen Single-Frauen aus beruflichen Gründen mobil. Bei vollerwerbstätigen Männern liegt der Vergleichswert mit 21 Prozent deutlich darunter. Auch bei kinderlosen Paaren sind Frauen mobiler als Männer (30 Prozent beziehungsweise 27 Prozent). Leben Kinder mit im Haushalt, ändert sich bei Vätern wenig (23 Prozent) – Mütter hingegen sind dann kaum noch mobil (9 Prozent).

Nach Ansicht der Forscher lässt sich räumliche Mobilität für den Job nur schwer mit einer aktiven Elternschaft vereinbaren – mit weitreichenden Konsequenzen für die Familienplanung. Davon sind insbesondere Frauen betroffen, denn bei steigenden Mobilitätserfordernissen, wie sie in vielen Berufen gerade zu Beginn der Karriere bestehen, wird der Kinderwunsch häufig aufgeschoben. Entscheidet sich ein Paar nach der Geburt eines Kindes für das Vater-Ernährer-Modell, dann manifestiert sich die traditionelle Rollenverteilung zwischen Mann und Frau. Die Mobilitätsbereitschaft der Frauen nimmt ab, womit sich ihre Karriereaussichten in einer Zeit erhöhter Mobilitätserfordernisse verringern. Bleiben erwerbstätige Frauen mobil, dann sind sie – auch das zeigt die Studie – zu einem größeren Teil kinderlos.

Diese Grafik zeigt die Anteile mobiler Personen nach Familiensituation und Geschlecht (nur Vollerwerbstätige in Deutschland) Frauen sind beim Job mobiler als Männer

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