Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Grafik des Monats – Februar 2010 | 22.02.2010Deutsche verlieren Lust am Heiraten

Die Bedeutung der Ehe geht in Deutschland weiter zurück. Nach Berechnungen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (Wiesbaden) ist zu erwarten, dass 32 Prozent der Frauen und sogar 38 Prozent der Männer niemals in ihrem Leben eine Ehe eingehen werden – unter der Annahme, die Heiratsneigung des Jahres 2007 bleibt über das gesamte Leben von ledigen Frauen und Männern unverändert. Zum Vergleich: Im Jahr 1980 sind nur rund 14 Prozent der Frauen beziehungsweise 21 Prozent der Männer unverheiratet geblieben.

Neben den Unterschieden bei den Geschlechtern sind auch deutliche West-Ost-Abweichungen zu beobachten. Bis zum Ende der DDR war die Heiratsneigung dort höher als im früheren Bundesgebiet, mittlerweile hat sich die Situation umgekehrt. Dies gilt hauptsächlich für Männer: In den alten Bundesländern werden 36 Prozent niemals in ihrem Leben eine Ehe eingehen, in den neuen Ländern sogar 41 Prozent. Auch hier der Vergleich: Im Jahr 1980 waren es 24 beziehungsweise 12 Prozent. Die auffallend niedrige Heiratsneigung der ostdeutschen Männer erklärt sich aus der überproportionalen Abwanderung jüngerer Frauen. Dadurch hat sich das Verhältnis zwischen den Geschlechtern zum Nachteil der Männer verschoben und deren Heiratschancen verschlechtert.

Diese Grafik zeigt die Heiratshäufigkeit Lediger in West- und Ostdeutschland - Vergleich 1980 und 2007 Heiratshäufigkeit Lediger in West- und Ostdeutschland - Vergleich 1980 und 2007

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