Forschungsbereich Familie und Fertilität
Mit zusammengefassten Geburtenziffern um 1,3 bis 1,4 gehört Deutschland zu den Ländern mit einer sehr niedrigen Geburtenrate. Dabei gab es zuletzt erhebliche Trendwenden: Während die Geburtenziffern in den 2010er Jahren auf 1,5 bis 1,6 angestiegen sind, gab es - europaweit - seit 2022 einen Rückgang auf etwa 1,4 Kinder pro Frau. Gleichzeitig erleben Familien einen enormen Wandel der Lebensformen und Arbeitsteilungsmodelle. Dabei spielen aktuelle Herausforderungen wie etwa die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die gestiegenen Ansprüche an Elternschaft oder die Realisierung von Kinderwünschen in einem fortgeschrittenen Alter eine zentrale Rolle. Ziel des Forschungsbereichs ist es, kulturelle Aspekte des Familienlebens zu erforschen, zum Beispiel den gesellschaftlichen Wertewandel und die Wechselwirkungen von Erwerbs- und Familienleben sowie deren Verknüpfung zu strukturellen Phänomenen, wie sie etwa durch Familienpolitik gestaltet werden.
Aktuelle Forschungsprojekte
Forschungsgruppe Familie
Die Forschungsgruppe untersucht insbesondere den Einfluss von kulturellen Vorstellungen auf das Familienleben. Diese werden im Kontext von strukturellen Faktoren wie der Familienpolitik analysiert. Thematische Schwerpunkte sind unter anderem Arbeitsteilung, Elternschaft, Gender Ideologies sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Laufende Projekte der Forschungsgruppe
Ziel dieses Projekts ist es, die am BiB in den letzten Jahren begonnene Fokussierung auf den Einfluss kultureller Faktoren auf Entscheidungen bezüglich der Ausgestaltung des Familienlebens weiter voranzutreiben. Dabei soll es vor allem um Normen bezüglich Familie, Geschlecht und Partnerschaft gehen. mehr: Elternschaft im Wandel …
Forschungsgruppe Fertilität
Die Forschungsgruppe möchte das Geburtengeschehen in Deutschland in seinem zeitlich-historischen Verlauf, in seiner Unterschiedlichkeit zu anderen Gesellschaften und in seiner Differenziertheit zwischen verschiedenen Bevölkerungsteilen beschreiben und erklären.
Laufende Projekte der Forschungsgruppe
Das Projekt fokussiert auf auf den Schwerpunkt ethnischer und religiöser Diversität, die aus den Zuwanderungsbewegungen der vergangenen Jahrzehnte und demografischen Entwicklungen in den Bevölkerungsgruppen mit und ohne Migrationshintergrund resultiert. mehr: Fertilität im Kontext von Migration und Integration …
Forschungsgruppe FReDA – Das familiendemografische Panel
Die Forschungsgruppe baut eine Dateninfrastruktur für die familiendemografische Forschung in Deutschland auf. In Kooperation mit anderen Forschungseinrichtungen erhebt sie eigene Umfragedaten, verknüpft diese mit amtlichen Daten und Daten aus anderen Quellen und stellt diese der akademischen Forschung im Kontext von Familie und Bevölkerung zur Verfügung. Im Kern steht dabei das Erhebungsprogramm „Family Research and Demographic Analysis (FReDA)“.
Laufende Projekte der Forschungsgruppe
Das Projekt „Family Research and Demographic Analysis (FReDA)“ ist ein Datenerhebungsprogramm, das den deutschen „Generations and Gender Survey“ (GGS) mit dem Beziehungs- und Familienpanel (pairfam) verbindet. mehr: FReDA - Das familiendemografische Panel …
Das Projekt „Generations & Gender Programme Preparatory Phase Project“ – kurz „GGP-5D“ – verfolgt das Ziel, das GGP von einer Kooperation europäischer Forschungseinrichtungen zu einem „European Research Infrastructure Consortium (ERIC)“ weiterzuentwickeln, also zu einer dauerhaft etablierten, europäisch geförderten Forschungsinfrastruktur mit eigenem legalen Status. mehr: GGP-5D …
Abgeschlossene Forschungsprojekte
Ausgewählte ehemalige Projekte
Das Projekt analysiert die Ursachen und Konsequenzen des Rückgangs von Kinderreichtum auf gesellschaftlicher Ebene ebenso wie die individuellen Beweggründe von Menschen, ein beziehungsweise kein drittes Kind zu bekommen. mehr: Kinderreichtum und Zwei-Kind-Norm …
Die Forschungsgruppe untersucht die Verbreitung von Familienleitbildern und deren Bedeutung für das Familienleben. Es soll geklärt werden, welchen Einfluss Familienleitbilder auf Partnerschafts- und Familienentwicklung, insbesondere auf das Geburtenverhalten, haben. mehr: Familienleitbilder in Deutschland (FLB) …
Das Projekt untersucht kulturelle Familienleitbilder mit einer Methode, die dem unreflektierten Charakter von Leitbildern Rechnung trägt. Dabei zeichnen Teilnehmer eine Familie und werden anschließend zu ihrer Zeichnung befragt. mehr: Familie in Bildern (FiB) …
Das Generations and Gender Programme (GGP) ist ein Infrastrukturprogramm zur Bereitstellung von Daten zu Familie und Demografie. Darin wird unter anderem der Generations and Gender Survey (GGS) erhoben. mehr: Generations and Gender Programme 2001–2019 …
Das Projekt beschäftigt sich mit den Ursachen von dauerhafter Kinderlosigkeit und ihrer Entstehung im Lebenslauf. mehr: Kinderlosigkeit …
Das Projekt untersucht die Bedingungen, die es begünstigen oder behindern, dass Menschen ein drittes Kind bekommen und „kinderreich“ werden. mehr: Kinderreichtum …
Das Projekt untersucht den Einfluss unterschiedlicher Paritäten – also 0, 1, 2 oder 3 Kinder – auf die Geburtenentwicklung. Zudem wird analysiert, inwieweit unterschiedliche Faktoren bei der Entscheidung zur Geburt eines ersten, zweiten oder dritten Kindes eine Rolle spielen. mehr: Paritätsspezifische Fertilitätsanalysen …
In dem Projekt werden erstmals für Deutschland Daten zur Kohortenfertilität auf Kreisebene berechnet. Darüber hinaus werden Ursachen der regionalen Fertilitätsunterschiede analysiert. Ursachen sind sowohl regionale Rahmenbedingungen als auch Kompositionseffekte. mehr: Regionale Fertilitätsanalysen …
Die prospektive Befragung, welche im Zentrum des Projekts steht, befasst sich mit den Wegen in die Kinderwunschbehandlung, den Entscheidungsprozessen sowie mit der Situation von Paaren während der Behandlung. Von besonderem Interesse sind dabei die emotionalen, finanziellen und körperlichen Belastungen für die Paare. mehr: Paare in Kinderwunschbehandlung (PinK) …
Das Projekt untersucht Entstehungsprozess, Ziele und Wirkungen des Elterngeldes. Insbesondere werden Effekte auf Geburtenentwicklung, Einkommen und Müttererwerbstätigkeit untersucht. mehr: Elterngeld …
Das Projekt befasst sich mit der Frage, wie sich einerseits die hohe Lebenserwartung und andererseits das steigende Gebäralter auf die gemeinsame Lebenszeit von drei beziehungsweise vier Generationen auswirken und zukünftig entwickeln werden. mehr: Gemeinsame Lebenszeit von Familiengenerationen …