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Rushhour bezeichnet einerseits die Ballung biografischer Ereignisse wie beruflicher Einstieg, Gründung eines gemeinsamen Haushalts, einer Ehe und einer Familie. Diese Ballung betrifft vor allem Akademikerinnen und Akademiker im Alter von 30 bis 40 Jahren, da deren Ausbildung länger dauert und ihr beruflicher Einstieg später erfolgt, während die Fruchtbarkeit bei Frauen bereits ab 35 Jahren deutlich nachlässt. Andererseits bezeichnet Rushhour im Familienzyklus die hohe Arbeitsbelastung von Eltern durch Erwerbsarbeit, Hausarbeit und Sorgearbeit in der Lebensphase mit kleinen Kindern. Hier ist nicht das Alter der Eltern, sondern das der Kinder ausschlaggebend, und sie betrifft alle Bildungsgruppen.
Dieses Projekt untersucht beispielsweise die Zeitverwendung in Familien, etwa hinsichtlich Sorgearbeit, Haushaltstätigkeiten und Freizeitaktivitäten und analysiert das Wohlbefinden von Familien hinsichtlich Mental Load, Stress und mentaler Gesundheit in der Rushhour des Lebens. Außerdem werden Einstellungen zur idealen Arbeitszeit von Eltern nach unterschiedlichem Alter der Kinder betrachtet und in Relation zur tatsächlichen Erwerbstätigkeit gesetzt. Ein weiteres Thema sind potenzielle Konflikte und Lösungsstrategien hinsichtlich der Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familie, wobei die Übergänge von Teilzeitarbeit zu vollzeitnaher Teilzeit und Vollzeit in der Lebensphase im Mittelpunkt stehen, in der die Kinder älter werden und die Rushhour des Lebens nachlässt.
In diesem Zusammenhang verdienen Unterschiede zwischen den Geschlechtern besondere Aufmerksamkeit, da eine höhere Erwerbsarbeitszeit der Mütter oft vom Engagement der Väter bei Fürsorge und Hausarbeit abhängt. In dem Projekt kommt die Querschnittsperspektive des Fachkräftemangel s und des Wohlbefindens zum Tragen.
Die Analysen basieren auf unterschiedlichen Datenquellen, insbesondere: familiendemografisches Panel (FReDA), SOEP, HILDA Survey, pairfam und Mikrozensus.
1/2020-12/2024