Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Rushhour des Lebens: Lebensphasen mit hoher zeitlicher Belastung und konzentrierten Lebensentscheidungen

Inhalt und Ziele

Für die Lebenssituation und die Herausforderungen junger Elternpaare hat sich in Deutschland der Begriff der „Rushhour des Lebens“ etabliert. Infolge des Siebten Familienberichts der Bundesregierung ist der Begriff nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in Medien und Politik popularisiert worden. Allerdings war die wissenschaftliche Definition bisher uneinheitlich und wurde teilweise für unterschiedliche Phänomene verwendet.

In dem Projekt wird die Rushhour des Lebens präzise definiert und empirisch analysiert. Dabei lassen sich zwei Varianten der Rushhour identifizieren, die unterschiedliche Gruppen, Lebensphasen und Überlastungsmechanismen betreffen. Daher schlagen wir eine Differenzierung zwischen zwei Phänomenen vor:

  1. Die Rushhour von Lebensentscheidungen betrifft vor allem Akademiker und Akademikerinnen. Innerhalb einer kurzen Zeitspanne von 5 bis 7 Jahren erfolgen oft gleichzeitig Entscheidungen zum beruflichen Einstieg und Etablierung sowie zu gemeinsamem Haushalt, Ehe und Familiengründung.
  2. Die Rushhour in der Phase mit kleinen Kindern bezeichnet die intensive Belastung von Beruf und Familie für Väter und Mütter. Dies zeigt sich quantitativ in der beruflichen, häuslichen und familialen Arbeitszeit sowie in daraus entstehenden Konflikten, diesen Lebensbereichen gerecht zu werden.

Beide Varianten der Rushhour des Lebens können zu einer Überforderung führen und zu dauerhaften negativen Konsequenzen. Das Projekt analysiert daher auch mögliche politische Maßnahmen, die helfen können, die Rushhour des Lebens zu entzerren.

Laufzeit

2013–2016

Projektpartner

  • Isabella Buber-Ennser, Vienna Institute for Demography, Österreich
  • Statistisches Bundesamt, Auswertekonsortium Zeitverwendungsstudie

Ausgewählte Publikationen

Panova, Ralina; Sulak, Harun; Bujard, Martin; Wolf, Lisa (2017):

In: Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Wie die Zeit vergeht. Analysen zur Zeitverwendung in Deutschland: Beiträge zur Ergebniskonferenz der Zeitverwendungserhebung 2012/2013 am 5./6. Oktober 2016 in Wiesbaden. Wiesbaden: 45–64.

Schneider, Norbert F. (2014):

Schufa-Kreditkompass 2014. Konsum und Finanzen in der Rushhour des Lebens: 52–58.

Weitere Publikationen

Bujard, Martin (2017):

Psychologie Heute 1/2017: 12–15.

Bujard, Martin; Schwebel, Lars (2015):

Gesellschaft • Wirtschaft • Politik 64(2): 211–224.

Diabaté, Sabine; Bujard, Martin (2015):

Neue Gesellschaft Frankfurter Hefte 11: 19–22.

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