Inhalt und Ziele
Häufig werden in der Demografie durchschnittliche Kinderzahlen betrachtet. Auch wird in vielen theoretischen Ansätzen nicht genügend differenziert, inwieweit die Entscheidung zu einem (weiteren) Kind davon abhängt, ob sie sich auf das erste, zweite, dritte oder vierte Kind bezieht. In diesem Projekt gehen wir davon aus, dass die Phänomene Kinderlosigkeit und Kinderreichtum unterschiedliche Ursachen haben. Die Entscheidung zu Kindern wird daher paritätsspezifisch untersucht.
Ein Ziel des Projekts ist, die Effekte der Veränderungen einzelner Paritäten – also von Kinderlosigkeit, von Eltern mit einem oder mit zwei Kindern sowie von Kinderreichtum – auf den Geburtenrückgang zu berechnen. Dazu wurde eine Dekompositionsmethode entwickelt, die die jeweiligen Effekte auf Veränderungen der Geburtenrate innerhalb eines bestimmten Zeitraums quantifiziert.
Ein weiteres Ziel ist die empirische Analyse der unterschiedlichen Faktoren, die für die Entscheidung für Kinder je nach Parität maßgeblich sind. Ferner werden die vorhandenen Fertilitätstheorien auf ihre Fähigkeiten hin geprüft, diese beiden Entwicklungen jeweils zu erklären, und im Hinblick auf paritätsspezifische Argumentationen weiterentwickelt.