Inhalt und Ziele
Deutschland, insbesondere Westdeutschland, hat im internationalen Vergleich einen der höchsten Anteile kinderloser Frauen. In den Geburtsjahrgängen, die gegenwärtig ihren fertilen Lebensabschnitt beenden, sind knapp über 20 Prozent kinderlos. Die zunehmende Kinderlosigkeit ist neben dem rückläufigen Anteil der dritten und höheren Geburten für den Geburtenrückgang mitverantwortlich.
Das Projekt sucht nach Ursachen von dauerhafter Kinderlosigkeit und ihrer Entstehung im Lebenslauf. Es werden Sekundäranalysen quantitativer Daten zu den Wegen in die Kinderlosigkeit vorgenommen. Weiterhin wird die Wechselwirkung von (latenten) Kinderwünschen, Verhütungsverhalten und Fertilität betrachtet. Dabei spielt auch die Frage eine Rolle, inwieweit dauerhafte Kinderlosigkeit gewollt oder ungewollt ist und war. Fertilitätsprobleme sowie die begrenzten Möglichkeiten, diese mit Mitteln der Reproduktionsmedizin zu kompensieren, gewinnen im Kontext eines steigenden Erstgeburtsalters zunehmend an Bedeutung. Neben Analysen zu Deutschland werden zunehmend auch internationale Vergleiche realisiert. Darüber hinaus sollen verstärkt Analysen im Längsschnitt sowie im Paarkontext vorgenommen werden. Empirische Grundlagen sind die Panelerhebungen SOEP, pairfam und GGS sowie amtliche Daten.