Inhalt und Ziele
Das Generations and Gender Programme (GGP) ist ein sozialwissenschaftliches Infrastrukturprogramm zur Bereitstellung international vergleichbarer Daten zu Familie und Demografie. Inhaltliche Schwerpunkte des GGP bilden die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern (Generations) sowie die Beziehungen zwischen Partnern (Gender). Das GGP wurde 2001 unter der Schirmherrschaft der United Nations Economic Commission for Europe (UNECE) gegründet. Ihm gehören derzeit mehr als 30 Partnerländer und Institutionen an.
Kern des Programms sind die Generation and Gender Surveys (GGS): Diese Studien werden von den GGP-Partnern anhand eines einheitlichen, in die Landessprache übersetzten Fragebogens selbst erhoben. Der GGS ist eine Panelstudie, das heißt die einmal befragten Teilnehmer werden im Abstand von jeweils drei Jahren wiederbefragt, um so Veränderungen in ihrem Lebensverlauf zu beobachten. Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung ist Partner im GGP und verantwortlich für die Erhebungen des GGS in Deutschland.
Der erste GGS in Deutschland wurde 2005 erhoben. Im Jahr 2006 folgte eine Erhebung unter der in Deutschland lebenden türkischen Bevölkerung. Jeweils drei Jahre später (2008/2009 beziehungsweise 2009/2010) wurden zweite Erhebungswellen durchgeführt und die Teilnehmer wiederbefragt.
Im Jahr 2018 gab es in Kooperation mit dem GGP eine Pilotstudie, um eine erneute Durchführung des GGS-Panels ab 2020 mit neu gezogener Stichprobe vorzubereiten. Dies wird im Projekt FReDA umgesetzt. Neben Deutschland wurden im Rahmen der Pilotstudie auch Erhebungen in Portugal und Kroatien durchgeführt. Die deutsche Pilotstudie wurde größtenteils durch BiB-Eigenmittel finanziert und mit EU-Mitteln des GGP bezuschusst. Ein erstes Ziel der Studie war es, den überarbeiteten GGS-Fragebogen zu testen. Darüber hinaus wurden experimentell verschiedene Erhebungsmodi (CAPI, CAWI, push-to-web) sowie verschiedene Strategien von Incentives experimentell verglichen.