Familie in Bildern (FiB)
Inhalt und Ziele
Der theoretischen Perspektive der Studie „Familienleitbilder in Deutschland“ folgend, wird unterstellt, dass Menschen bildliche Vorstellungen davon im Kopf haben, wie eine „normale Familie“ aussieht, und dass diese „Familienleitbilder“ für familienbiografische Entscheidungen und für die Gestaltung des Familienlebens wichtig sind.
Kernziel des Projektes ist es, diese Familienleitbilder zu erfassen und detailliert zu beschreiben und so die Befunde der Studie „Familienleitbilder in Deutschland“ inhaltlich zu ergänzen. Dabei werden auch einfache Differenzierungen vorgenommen, etwa nach Geschlecht, Bildung und Region (Ost- und Westdeutschland). Darüber hinaus werden interkulturelle Vergleiche durch Reproduktionsstudien in anderen Ländern angestrebt.
Die Beschreibung der Familienleitbilder in der Studie „Familie in Bildern“ stützt sich auf eine innovative Methode. Deren Entwicklung, Validierung und Optimierung ist das zweite Ziel des Projektes. Diese vorwiegend qualitative Methode trägt dem Umstand Rechnung, dass Leitbilder meist wenig reflektiert und den Menschen oft selbst nicht bewusst sind. Sie bemüht sich daher um einen empirischen Zugang zu diesen unbewussten Vorstellungen, um diese so empirisch vollständiger und präziser zu erfassen.
Daten und Methoden
Die Studie „Familie in Bildern“ wurde 2015 mit 101 Teilnehmern durchgeführt. Sie bedient sich eines Methoden-Mix, bestehend aus drei Erhebungstechniken: Zunächst werden die Teilnehmer instruiert, eine Zeichnung einer „richtigen“ Familie anzufertigen. Basierend auf dieser Zeichnung wird später mit jedem Teilnehmer ein personalisiertes leitfadengestütztes Telefoninterview geführt, um die eigene Zeichnung zu interpretieren. Jeder Teilnehmer füllt außerdem einen standardisierten Kurzfragebogen aus, der grundlegende sozio-demografische Merkmale sowie die aktuelle und frühere Familiensituation erfasst. Dadurch können Zeichnung und Familiensituation abgeglichen werden. Außerdem kann die Beschreibung so nach sozio-demografischen Merkmalen differenziert werden.
Laufzeit
2014–2019
Projektpartner
Tal Meler, Zefat Academic College, Israel