Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Dyadische Partnerschaftsprozesse und Gender

Inhalt und Ziele

In individualisierten Gesellschaften ist das Paar, die Dyade, normativ und in den meisten Fällen auch tatsächlich der Ursprungsort von Familie. Dabei kumulieren sich im Lebensverlauf viele verschiedene Prozesse: Die Suche nach dem richtigen Partner oder der richtigen Partnerin ist für viele zu einem maßgeblichen Lebensprojekt geworden; Geburten, selbst reproduktionsmedizinisch ermöglichte, entstehen zumeist durch das Zusammenwirken zweier Menschen; auch hohe Trennungs- und Scheidungszahlen führen in hohem Maße zur Entstehung von Fortsetzungs- und Stieffamilien entlang neuer Paarbeziehungen; wichtige Entscheidungen Einzelner entspringen oft der Interaktion mit einer signifikanten anderen Person. Gleichzeitig sind die partnerschaftlichen Entscheidungen zentral davon beeinflusst, welche gesellschaftliche Rolle jede und jeder Einzelne innehat und welche Bedingungen sein oder ihr Lebenslauf gerade vorhält. Von zentraler Bedeutung ist an dieser Stelle Gender, geschlechtsspezifische Vorstellungen, als primärer kultureller Rahmen für sowohl Verhalten als auch soziale Beziehungen. Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt die für die Familienbildung wichtigen partnerschaftlichen Entscheidungsprozesse und den auf sie wirkenden Einfluss von Gender, insbesondere in Familien mit Kindern.

Die dyadische Perspektive auf Familienprozesse ist in der Fertilitäts- und Familienforschung ein noch eher unterbeleuchtetes Feld, auch weil die Voraussetzungen an die Daten und Methoden erheblich sind. Vor allem mithilfe explizit dyadischer Datensätze wie pairfam, NEPS und FReDA soll diese Lücke geschlossen werden. Auch Datensätze mit Informationen über Partnerinnen und Partner, die nicht selbst befragt wurden, werden herangezogen.

Daten und Methoden

Die Analysen basieren auf längsschnittlichen Datenauswertungen von pairfam, NEPS, SOEP und FReDA.

Laufzeit

2020–2024

Projektpartner

  • Dr. Valerie Heintz-Martin, Deutsches Jugendinstitut (DJI), München
  • Dr. Sandra Krapf, Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb), Bamberg

Publikationen

Brehm, Uta (2021):

Statistisches Bundesamt; Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung; Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (Hrsg.): Datenreport 2021. Ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland. Reihe Zeitbilder. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung: 197–201.

Brehm, Uta; Schneider, Norbert F. (2019):

Comparative Population Studies 44: 3–36.

Kuhlemann, Jana; Krapf, Sandra (2022):

Journal of Family Research 34(2): 823–846.

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