Inhalt und Ziele
Die Bedeutung der assistierten Reproduktion als Handlungsoption für Personen mit unerfülltem Kinderwunsch steigt. Die breite Verfügbarkeit und zunehmende Akzeptanz sind dafür wesentlich. Mit dem biologischen Alter steigt, bei Frauen wie auch bei Männern, das Risiko der (temporären) Unfruchtbarkeit. Nur geringes Wissen liegt für Deutschland über die Situation von Kinderwunschpaaren und deren soziodemografischer Merkmale sowie Einstellungen vor. Der Forschungsstand ist vor allem aus soziologischer Sicht in Deutschland wenig untersucht. Das interdisziplinär angelegte PinK-Projekt soll hierzu neue Erkenntnisse liefern. Dafür wurde eine schriftliche Befragung mit zwei Erhebungswellen bei Paaren in Kinderwunschbehandlung durchgeführt.
Das Projekt verfolgt mehrere Ziele. Es werden die Wege von Paaren in ein Kinderwunschzentrum nachvollzogen und Entscheidungsprozesse aus Paarperspektive untersucht. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Frage, ob der Zugang zur Kinderwunschbehandlung, Mustern sozialer Ungleichheit folgt. Die Population der Kinderwunschpatienten beziehungsweise -paare wird unter Berücksichtigung von Soziodemografie, Lebensstilmerkmalen und Einstellungen beschrieben. Darüber hinaus ist anhand der Wiederholungsbefragung der Behandlungsverlauf nachvollziehbar. Es wird untersucht, wie sich dieser auf Einstellungen zum Thema Familie und die Belastungswahrnehmung auswirkt.