Inhalt und Ziele
In Deutschland und vielen anderen Industrieländern sind die Erwerbsbeteiligung von Müttern und der Umfang ihrer Erwerbstätigkeit deutlich gestiegen. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des sinkenden Erwerbspersonenpotenzials ist zu erwarten, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzt. Dadurch haben sich auch das Familienleben und das Umfeld, in dem Kinder aufwachsen, nachhaltig verändert. Jedoch variieren die Bedingungen und Möglichkeiten von Eltern, Beruf und Familie zu vereinbaren, nach ihren Beschäftigungsmerkmalen, zum Beispiel der Art der Berufe und den Eigenschaften des Arbeitsplatzes sowie nach regionalen Faktoren.
Dieses Forschungsprojekt untersucht empirisch, inwiefern Arbeitsmarktbedingungen und Merkmale des Arbeitsplatzes von Müttern das Familienleben, die Lernumgebung von Kindern und ihre kognitive und nichtkognitive Entwicklung in den ersten zehn Lebensjahren beeinflussen. Aus einer Längsschnittperspektive wird die Rolle des lokalen, makroökonomischen Arbeitsmarktes in Verbindung mit der Verfügbarkeit von Betreuungsplätzen für mütterliche Erwerbstätigkeit und die kindliche Entwicklung untersucht. Weiterhin werden Faktoren analysiert, die zur Familienfreundlichkeit von Arbeitsplätzen beitragen. Deren Relevanz für die Entwicklung von Kindern wird darüber hinaus betrachtet. Ein Fokus des Projektes wird auch auf die besondere Situation während der Corona-Pandemie gelegt.
Da Unterschiede in Arbeitsmarktbedingungen und Merkmalen des Arbeitsplatzes auch mit sozioökonomischen Merkmalen der Familie zusammenhängen, wird das Projekt dazu beitragen, zu verstehen, inwiefern mütterliche Arbeitsmarkt- und Arbeitsplatzmerkmale mit sozioökonomischen Ungleichheiten in der frühen Entwicklung von Kindern, aber auch im weiteren Lebensverlauf, in Verbindung stehen.