Der Ausbau der frühen Bildung und Betreuung gilt als wichtige Maßnahme, um allen Kindern, unabhängig vom familiären Hintergrund eine gute Entwicklung und die Entfaltung ihrer Potenziale zu ermöglichen. Zudem können Kitas wesentlich dazu beitragen, die Erwerbstätigkeit von Eltern, insbesondere Müttern, zu erhöhen, das Familieneinkommen zu steigern und damit kurzfristig Kinderarmut zu verringern sowie langfristig Altersarmut vorzubeugen.
Mit dem Ausbau verfügbarer Kita-Plätze und der Einführung eines Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz ab dem ersten Geburtstag im August 2013 war vielfach die Erwartung verbunden, dass davon alle Kinder, unabhängig vom familiären Hintergrund, profitieren würden. Doch haben sich diese Erwartungen auch erfüllt? Welche Unterschiede gibt es in der Kita-Nutzung nach familiären Merkmalen? Welche Familien bekommen trotz Bildungs- und Betreuungsbedarf keinen Platz? Welche regionalen Unterschiede gibt es in der Nutzung und den ungedeckten Bedarfen?
Das Kita-Gap-Portal zeigt die Kita-Nutzung und die (ungedeckten) Bedarfe von Familien mit Kindern zwischen einem und unter drei Jahren nach Bundesländern. Zudem wird nach verschiedenen familiären Merkmalen unterschieden, mit einem Fokus auf potenziell benachteiligte Gruppen: armutsgefährdete Familien, Familien mit nichtdeutscher Familiensprache, Alleinerziehende sowie Eltern mit geringerer beruflicher Bildung. Weitere Abbildungen veranschaulichen die Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Kita-Platz, die Gründe für die Nichtnutzung und die ungedeckten Betreuungsbedarfe je nach Kindesalter.
Die Abbildungen in diesem Portal erweitern die Analysen der Studie „Frühe Ungleichheiten. Zugang zu Kindertagesbetreuung aus bildungs- und gleichstellungspolitischer Perspektive“. Als Datengrundlage dient die repräsentative Kinderbetreuungsstudie (KiBS) des Deutschen Jugendinstituts (DJI) der Jahre 2018 bis 2020.