Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Glossar

Beschreibung von wichtigen demografischen Begriffen und Methoden

Lebendgeburt, Totgeburt und Fehlgeburt

In der deutschen Verordnung zur Ausführung des Personenstandsgesetzes wird von einer Lebendgeburt gesprochen, wenn bei einem Neugeborenen nach der Trennung vom Mutterleib entweder das Herz geschlagen oder die Nabelschnur pulsiert oder die natürliche Lungenatmung eingesetzt hat. Wenn keines der drei genannten Lebensmerkmale aufgetreten ist, jedoch entweder das Gewicht des Kindes mindestens 500 Gramm beträgt oder die 24. Schwangerschaftswoche erreicht worden ist, gilt es als Totgeburt. Liegt keines der genannten Merkmale vor, handelt es sich um eine Fehlgeburt, welche nicht in den Personenstandsregistern beurkundet wird."

Lebenserwartung

Die Lebenserwartung im hier verwendeten Sinn als durchschnittliche Lebenserwartung gibt an, wie viele Jahre ein Mensch unter den Sterblichkeitsverhältnissen des betreffenden Kalenderjahres im Durchschnitt noch zu leben hat. Sie ist ein zusammengesetztes hypothetisches Maß und unterstellt, dass die altersspezifischen Sterbewahrscheinlichkeiten des jeweils betrachteten Jahres für das gesamte Leben gelten würden. Mit zunehmendem Alter erhöht sich die durchschnittliche Lebenserwartung eines Menschen – zum einen, indem das Sterberisiko der bereits durchlebten Jahre entfällt und zum anderen durch die Veränderung der Sterblichkeitsverhältnisse im Zeitverlauf.

Berechnet wird die durchschnittliche Lebenserwartung mit Hilfe der Sterbetafel. Dies erfolgt für jedes einzelne Altersjahr über die altersspezifischen Sterbewahrscheinlichkeiten. Am bekanntesten ist dabei die Lebenserwartung bei Geburt. Bei der Lebenserwartung für die anderen Altersjahre spricht man von der ferneren durchschnittlichen Lebenserwartung.

Lebensformen

Lebensformen basieren auf den sozialen Beziehungen zwischen den Menschen und werden unter den Gesichtspunkten der Paarbeziehungen und der Elternschaft voneinander unterschieden.

Der Mikrozensus, auf dem die hier dargestellten Abbildungen im Wesentlichen beruhen, erfragt nur Lebensformen innerhalb eines Haushalts, haushaltsübergreifende Lebensformen wie das „Living Apart Together“ (auch: „bilokale Partnerschaften”) können deshalb mit dieser Datenquelle nicht ausgewiesen werden.

Nach dem 1996 eingeführten Lebensformenkonzept des Mikrozensus werden folgende Lebensformen unterschieden:

  • Ehepaare mit und ohne Kinder
  • Lebensgemeinschaften mit und ohne Kinder (darunter gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften, ab 2006 zusätzlich auch eingetragene Lebenspartnerschaften)
  • Alleinerziehende
  • Alleinstehende (darunter Alleinlebende)

Alle Lebensformen mit Kindern im Haushalt werden – unabhängig vom Alter der Kinder – im Mikrozensus zu den familialen Lebensformen (Familien) gezählt, alle Lebensformen ohne Kinder zum Nichtfamiliensektor. Bei den hier verfügbaren Abbildungen wird nach minderjährigen und erwachsenen Kindern unterschieden.

Lebensgemeinschaften

Lebensgemeinschaften sind Paare, die ohne Trauschein in einem gemeinsamen Haushalt leben. Sie werden differenziert in gemischtgeschlechtliche Lebensgemeinschaften (das sind rund 96 Prozent aller Lebensgemeinschaften) und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften. Seit 2006 werden gleichgeschlechtliche Lebenspartner danach gefragt, ob es sich um eine eingetragene Lebenspartnerschaft handelt. Die Beantwortung dieser Frage im Mikrozensus erfolgt freiwillig.

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