Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Glossar

Beschreibung von wichtigen demografischen Begriffen und Methoden

Nationalität

Der Begriff Nationalität wird im hier verwendeten Sinn als Synonym zu Staatsangehörigkeit betrachtet. Dabei wird der Begriff Nationalität in den angebotenen Abbildungen dann verwendet, wenn es lediglich um die Abgrenzung zwischen Personen mit deutscher und nichtdeutscher (ausländischer) Staatsangehörigkeit geht.

Natürliche Bevölkerungsbewegung

Die natürliche Bevölkerungsbewegung spiegelt die Veränderung der Bevölkerungszahl und -zusammensetzung durch Geburten und Sterbefälle wider. Die Differenz aus Lebendgeborenen und Gestorbenen eines Jahres führt dabei im Saldo zu einem Lebendgeborenen- oder Gestorbenenüberschuss, der auch als natürlicher Saldo bezeichnet wird und als Bilanz der Lebendgeborenen und Gestorbenen in die Bevölkerungsbilanz eingeht.

Auch Eheschließungen und Ehelösungen sind ein Teil der natürlichen Bevölkerungsbewegung. Sie wirken sich allerdings direkt nur auf die Strukturen der Bevölkerung, zum Beispiel nach dem Familienstand, aus.

Nettoreproduktionsziffer, Nettoreproduktionsrate

Diese Kennziffer ist ein Reproduktionsmaß und berücksichtigt im Gegensatz zur Bruttoreproduktionsziffer die Sterblichkeit der Frauen während des gebärfähigen Alters, bezieht also sowohl Geburten- als auch Sterbehäufigkeiten ein. Wie bei der Sterbetafel wird eine hypothetische Generation von in der Regel 100.000 Frauen betrachtet und es wird untersucht, wie viele Töchter diese Frauen zur Welt bringen würden, wenn die altersspezifischen Geburtenziffern und Sterbeziffern des betrachteten Kalenderjahres über das gesamte gebärfähige Alter der Frauen gelten würden. Sind von den 100.000 Frauen im Laufe ihres Lebens wiederum 100.000 Mädchen zur Welt gebracht worden, beträgt die Nettoreproduktionsziffer 1, damit hätte ein einfacher Ersatz der Elterngeneration stattgefunden.

Nichtehelichenquote

Die Nichtehelichenquote misst den Anteil von lebendgeborenen Kindern nicht miteinander verheirateter Eltern an den Lebendgeborenen insgesamt. Als nichtehelich geboren gelten alle Kinder, die von ledigen Müttern geboren werden oder von Müttern, deren Ehe seit 300 Tagen durch Scheidung oder Tod des Ehepartners aufgelöst ist.

Die Nichtehelichenquote errechnet sich aus der Zahl der nichtehelich Lebendgeborenen dividiert durch die Zahl der Lebendgeborenen insgesamt multipliziert mit 100.

Nuptialität, Heiratshäufigkeit

Nuptialität oder Heiratshäufigkeit geben Auskunft über das Heiratsverhalten in einer Bevölkerung. Der häufigste Indikator dafür ist die Erstheiratsziffer, sodass in vielen Fällen beide Begriffe auch mit der Erstheiratsziffer identifiziert werden. Die Erstheiratsziffer zeigt an, welcher Prozentsatz der Ledigen in einer bestimmten Altersgruppe im betrachteten Jahr erstmalig geheiratet hat. Eine Möglichkeit zu exakten Daten über das Heiratsverhalten wäre die Berechnung von Heiratstafeln, was allerdings ein sehr aufwändiges Berechnungsverfahren ist und nur selten durchgeführt wird.

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