Sterbetafel
Eine Sterbetafel bildet tabellarisch ab, wie sich ein fest vorgegebener Bestand an Neugeborenen (in der Regel auf 100.000 normiert) mit voranschreitendem Alter durch den Einfluss der Sterblichkeit sukzessive reduziert. Dabei werden für jedes Altersjahr die mit Hilfe der altersspezifischen Sterbewahrscheinlichkeiten ermittelten Gestorbenen von der ursprünglichen Modellkohorte 100.000 abgezogen, sodass in den höchsten Altersgruppen die Zahl der Überlebenden gegen Null geht. Diese Berechnung wird für Männer und Frauen getrennt vorgenommen.
Bei den Berechnungen wird zwischen Perioden- und Generationen- beziehungsweise Kohortensterbetafeln unterschieden.
Die Konstruktion einer Periodensterbetafel basiert auf den in einer bestimmten Beobachtungsperiode gemessenen altersspezifischen Sterblichkeiten, sie stellt also eine Querschnittsbetrachtung dar. Das heißt, die in der Periodensterbetafel dargestellte Mortalität der Nulljährigen entspricht der in dieser Periode gemessenen Säuglingssterblichkeit, die Sterblichkeit im Alter 1 jener der Einjährigen in der Beobachtungsperiode und so weiter. Diese Informationen über die Sterblichkeit in den 100 betrachteten Altersstufen (also von 100 verschiedenen Geburtsjahrgängen) werden verknüpft und auf die fiktive Sterbetafelbevölkerung übertragen. Damit kann die für demografische Vergleiche häufig verwendete durchschnittliche Lebenserwartung berechnet werden.
Die Generationen- beziehungsweise Kohortensterbetafeln beruhen im Gegensatz zu den Periodensterbetafeln auf den tatsächlichen altersspezifischen Sterblichkeiten der jeweiligen Kohorte, sie sind demzufolge Längsschnittmodelle. Eine Generationensterbetafel spiegelt den gesamten Sterblichkeitsverlauf der Angehörigen des jeweiligen Geburtsjahrgangs von der Geburt bis zum Tod wider. Dazu müssen aber alle Angehörigen des Geburtsjahrganges bereits verstorben sein, das heißt, eigentlich könnte die Generationensterbetafel erst über 100 Jahre später für die entsprechenden Kohorten erstellt werden. Um dies zu vermeiden, werden die noch fehlenden Werte geschätzt. Dies wird jedoch umso ungenauer, je jünger die betrachtete Kohorte ist. Außerdem treten auch bei dieser Längsschnittbetrachtung Einflüsse auf wie die Veränderung der lebenden Kohorte durch Ab- und Zuwanderungen, die die Ergebnisse „verfälschen“. Zu besonders starken Veränderungen haben hierbei die beiden Weltkriege geführt.