Demografische Fakten
Was ist der demografische Wandel? Wie hoch ist die Lebenserwartung in Deutschland? Welche Kreise sind besonders stark von Abwanderungen betroffen? Diese und weitere Fragen beantwortet das BiB in diesem Bereich anhand anschaulicher Grafiken mit kurzen erklärenden Begleittexten.
Interaktive Grafiken eignen sich besonders gut, um demografische Daten im Zeitverlauf anschaulich darzustellen. Das Webtool „The Global Flow of People 2.0“ visualisiert Migrationsbewegungen der letzten 30 Jahre und macht damit Muster und Trends leichter verständlich – sowohl zur globalen Migration, als auch zur Binnenwanderung in Deutschland.
In unserem Glossar erläutern wir wichtige demografische Methoden und Begriffe in kurzer und allgemein verständlicher Form.
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Nach einem Höhepunkt des Scheidungsgeschehens zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist eine tendenzielle Verringerung zu erkennen. Der Höhepunkt der Scheidungen liegt nach wie vor um das sechste Ehejahr herum, allerdings ist der Scheidungsgipfel deutlich niedriger geworden.
In den ersten Jahren nach der Heirat unterliegen die Ehen einem besonders hohen Scheidungsrisiko. Allerdings hat sich dieses Risiko in den letzten Jahrzehnten tendenziell verringert, während Ehescheidungen bei höherer Ehedauer häufiger geworden sind. Der Gipfel der Scheidungshäufigkeit ist nicht nur niedriger geworden, er hat sich gegenüber dem Jahr 1990 auch auf Ehen mit einer längeren Ehedauer verschoben und liegt heute bei den Ehen mit einer Ehedauer von etwa sechs Jahren.
Von den 1965 geschlossenen Ehen wurde bis zur Silberhochzeit etwa jede fünfte Ehe geschieden, die 30 Jahre später geschlossenen Ehen hingegen wurden nach 25 Jahren fast doppelt so oft geschieden, wobei sich das Scheidungsrisiko vor allem bei längerer Ehedauer erhöhte. Damit stieg zwischen den Ehen, die in den 1970er bis zu den 1990er Jahren geschlossen wurden, das Scheidungsrisiko nahezu kontinuierlich an. Bei den seit Beginn des 21. Jahrhunderts geschlossenen Ehen zeichnet sich ein allmählicher Rückgang der Scheidungshäufigkeit ab.
Der Anteil geschiedener Ehen nach 5 und 10 Jahren Ehedauer bei den jüngsten Heiratsjahrgängen hat sich leicht verringert. Auch bei den nach längerer Ehedauer geschiedenen Ehen ist ein Abflachen oder ein Rückgang der Scheidungshäufigkeit erkennbar.
Der Anteil geschiedener Ehen mit minderjährigen Kindern bewegte sich zwischen 65 Prozent im Jahr 1978 und rund 48 Prozent im Jahr 1999. Seit Ende der 1990er Jahre schwankt er um die 50 Prozent.
Ehepaare mit minderjährigen Kindern im Haushalt ist die Lebensform, die seit 1996 am stärksten zurückgegangen ist. Die Anzahl der Lebensgemeinschaften – mit oder ohne minderjährige Kinder im Haushalt, Alleinerziehende (mit minderjährigen Kindern) sowie Alleinstehende stieg stark an.
Werden Ehen mit minderjährigen Kindern geschieden, so sind es bei etwa der Hälfte aller Fälle Ehen mit einem Kind. Das macht deutlich, dass Kinder eine Scheidung erschweren, denn es gibt deutlich weniger Familien, die nur ein minderjähriges Kind haben als Familien mit zwei oder mehr Kindern. Je mehr Kinder von der Scheidung der Ehepartner betroffen sind, desto niedriger wird das Scheidungsrisiko.
Mit einer Ehescheidungshäufigkeit von 1,7 Scheidungen je 1.000 Einwohner (rohe Ehescheidungsziffer) befindet sich Deutschland auf einem ähnlichen Niveau wie die meisten westeuropäischen Länder. In Osteuropa hingegen existieren sehr große Unterschiede im Scheidungsniveau.
Das Scheidungsrisiko liegt nach wie vor im jüngsten Altersbereich am höchsten und nimmt mit steigendem Alter ab. Die Verringerung der Scheidungsneigung wird in den letzten Jahren deutlich. Ehen werden heute später und häufig erst nach längerem nichtehelichen Zusammenleben geschlossen.
In Partnerschaften lebende Personen wohnen am häufigsten mit Ehepartner und ohne Kind im Haushalt, dies gilt für Deutschland insgesamt ebenso wie für West- und Ostdeutschland. Der deutlichste Rückgang tritt bei den verheirateten Personen mit minderjährigen Kindern im Haushalt auf.