Lebenserwartung bei Geburt und erreichbares Alter 65-Jähriger in West- und Ostdeutschland nach Geschlecht (Sterbetafel 1957/1958-2019/2021)
Das erreichbare Alter 65-Jähriger (65 Jahre plus die fernere Lebenserwartung im Alter 65) liegt immer höher als die Lebenserwartung Neugeborener, weil die 65-Jährigen bereits die Sterberisiken der jüngeren Altersjahre überlebt haben. Durch die Verringerung der Sterblichkeit im Kindes- und jüngeren Erwachsenenalter verkleinerten sich diese Differenzen aber kontinuierlich. Die Lebenserwartung der Frauen liegt höher als die der Männer, sowohl bei den Neugeborenen als auch im Alter 65. Im Alter 65 fällt die Differenz jedoch kleiner aus. Ursache dafür ist die höhere Sterblichkeit der Männer im Vergleich zu den Frauen speziell in den jüngeren Altersgruppen.
Ende der 1950er Jahre hatten 65-jährige westdeutsche Männer noch eine fernere Lebenserwartung von etwas mehr als 12 Jahren und ostdeutsche von knapp 13 Jahren, womit sie im Durchschnitt 77 beziehungsweise 78 Jahre alt werden konnten. Das waren rund 11 Jahre mehr als die Lebenserwartung der neugeborenen Jungen in dieser Zeit. Heutzutage beträgt dieser Unterschied nur noch gut vier (Westdeutschland) beziehungsweise etwa fünf Jahre (Ostdeutschland). Auch bei den Frauen sank die Differenz bei der Lebenserwartung zwischen Neugeborenen und 65-Jährigen, in Westdeutschland von knapp acht auf weniger als drei Jahre und in Ostdeutschland von knapp neun auf unter drei Jahre; auch hier jeweils ein Zeichen gesunkener Sterblichkeit in den jüngeren Altersgruppen.
Die Lebenserwartung in Ostdeutschland, sowohl bei Neugeborenen, als auch im höheren Alter, erhöhte sich ab den 1990er Jahren deutlich stärker als in Westdeutschland, sodass heute die Unterschiede zwischen den beiden Landesteilen im Vergleich zur Wendezeit deutlich geringer sind (Männer) beziehungsweise sich sogar aufgelöst haben (Frauen).
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