Binnenwanderungssalden nach Bundesländern (1991-2022)
Die großräumigen Haupttrends bei Wanderungen über Bundeslandgrenzen hinweg waren in den letzten Jahrzehnten Umzüge zwischen Nord- und Süddeutschland sowie zwischen Ost- und Westdeutschland. Zwischen 1991 und 2009 mussten die ostdeutschen Bundesländer Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen im Vergleich zu ihrer Bevölkerungszahl die größten Wanderungsverluste hinnehmen. Die höchsten Wanderungsgewinne wiesen hingegen Bayern und Hamburg auf. Seit etwa 2015 sind die Wanderungen zwischen Ost- und Westdeutschland im Saldo annähernd ausgeglichen. Allerdings fällt die Wanderungsbilanz hierbei bezogen auf die einzelnen Bundesländer sehr unterschiedlich aus. Während Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und das gerade durch die Umlandwanderung aus Berlin profitierende Brandenburg seit einigen Jahren wieder deutliche Binnenwanderungsgewinne verzeichnen, muss vor allem Thüringen weiterhin Wanderungsverluste hinnehmen. Die Stadtstaaten weisen in den letzten Jahren aufgrund von Stadt-Umland-Wanderungen negative Wanderungsbilanzen auf.
Bei der Entwicklung der Binnenwanderung sind Auswirkungen von Erstaufnahmeeinrichtungen für (Spät-)Aussiedler und Flüchtlinge zu berücksichtigen. Diejenigen Personen, die im Rahmen der Außenwanderung in einem Erstaufnahmezentrum registriert wurden, werden bei der Verteilung auf andere Bundesländer als Abwanderer im Rahmen der Binnenwanderung erfasst.
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