Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

Paare ohne Kinder im Haushalt in West- und Ostdeutschland (1996-2020)

Der Anteil von Paaren ohne Kinder im Haushalt erhöht sich seit 1996 kontinuierlich. Der Anstieg tatsächlich kinderloser Paare stellt hierbei jedoch nur einen Teilaspekt dar. Eine der Hauptursachen für diese Entwicklung ist das Hereinwachsen stark besetzter Jahrgänge in die Lebensphase, in der die Kinder bereits den Haushalt verlassen haben. Durch die steigende Lebenserwartung dauert diese Phase auch immer länger an.

Steigende Kinderlosigkeit und die Verschiebung der Altersstruktur zugunsten der älteren Jahrgänge sind auch die Ursachen für den sehr schnellen Anstieg von Paaren ohne Kinder in Ostdeutschland, weil beide Entwicklungsprozesse sich nach der deutschen Wiedervereinigung mit deutlich schnellerer Dynamik vollzogen haben als im Westen Deutschlands.

Liniendiagramm zu Paaren ohne Kinder im Haushalt in West- und Ostdeutschland, 1996 bis 2020 Paare ohne Kinder im Haushalt in West- und Ostdeutschland (1996-2020)

Anmerkung: Bei dieser Darstellung geht es um Paare, die ohne Kinder im Haushalt leben, sie sind also nicht gleichzusetzen mit kinderlosen Paaren. Bei den tatsächlich kinderlosen Paaren handelt es sich in einer Vielzahl von Fällen um ungewollte Kinderlosigkeit. So wird beispielsweise unter den 25- bis 59-Jährigen von einer Größenordnung von etwa 1,4 Millionen Paaren beziehungsweise rund 17 Prozent ausgegangen (vergleiche dazu Sütterlin, S. und Hoßmann, I. (2007): Ungewollt kinderlos – Was kann die moderne Medizin gegen Kindermangel in Deutschland tun? Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung). Auch die Leitbildstudie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zeigt, dass unter den 20- bis 39-Jährigen nur rund 3 Prozent aller verheirateten und 8,7 Prozent aller in einer Lebensgemeinschaft lebenden Personen keine Kinder haben und auch keine Kinder möchten (vergleiche Dorbritz, J. und Diabaté, S. (2015): Leitbild und Kinderlosigkeit: Kulturelle Vorstellungen zum Leben ohne Kinder. In: Schneider, Norbert F.; Diabaté, Sabine; Ruckdeschel, Kerstin (Hrsg.): Familienleitbilder in Deutschland. Beiträge zur Bevölkerungswissenschaft, Band 48, Opladen, Berlin, Toronto: Verlag Barbara Budrich: 113-132.)

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