Zusammengefasste Ehescheidungsziffern in Deutschland, West- und Ostdeutschland (1970-2020)
Die zusammengefasste Ehescheidungsziffer ergibt sich als Summe ehedauerspezifischer Scheidungsziffern. Sie entstehen, indem die im jeweiligen Jahr geschiedenen Ehen auf die Gesamtzahl der Ehen des Heiratsjahrgangs bezogen werden, dem die geschiedenen Ehen angehören. Tendenziell stieg die zusammengefasste Scheidungsziffer in Westdeutschland bis etwa 2004 an, seit dieser Zeit gibt es einen eher rückläufigen Trend. Der tiefe Einschnitt bei den Ehescheidungen Ende der 1970er Jahre hängt mit der Einführung des neuen Scheidungsrechts im früheren Bundesgebiet zusammen, was aufgrund verfahrensrechtlicher Änderungen zu Verzögerungen führte. In Ostdeutschland ergaben sich analoge Effekte durch die Einführung des Trennungsjahrs und Umstellungen in der Arbeit der Familiengerichte Anfang der 1990er Jahre, außerdem wurden Scheidungen - ähnlich wie Eheschließungen und Geburten - im Rahmen der gesellschaftlichen Umwälzungen nach der deutschen Wiedervereinigung häufig verschoben.
Anmerkung: Der tiefe Einschnitt bei den Ehescheidungen Ende der 1970er Jahre hängt mit der Einführung des neuen Scheidungsrechts im früheren Bundesgebiet zusammen, was aufgrund verfahrensrechtlicher Änderungen zu Verzögerungen führte. In Ostdeutschland ergaben sich analoge Effekte durch die Einführung des Trennungsjahrs und Umstellungen in der Arbeit der Familiengerichte Anfang der 1990er Jahre.