Lebensformen von Personen in der Altersgruppe 80 Jahre und älter nach Geschlecht in Deutschland (1996-2020)
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es über Jahrzehnte hinweg wegen der kriegsbedingten Reduzierung der Männerjahrgänge einen deutlich höheren Anteil alleinstehender älterer Frauen als Männer. Diese Tatsache und die längere Lebenserwartung der Frauen führten dazu, dass Ende der 1990er Jahre in der Altersgruppe der 80-Jährigen und Älteren nahezu 90 Prozent der Frauen alleinstehend waren.
Mittlerweile ist dieser Anteil erheblich gesunken, über ein Viertel der Frauen sind nun verheiratet. Da auch der Anteil verheirateter Männer angestiegen ist, haben sich die geschlechtsspezifischen Unterschiede nur geringfügig verändert. Hochaltrige Männer sind mehr als doppelt so häufig verheiratet wie die Frauen ab 80 Jahren.
Anmerkung: Alleinstehend bedeutet nicht, dass die Personen tatsächlich allein leben. Zum einen wohnen 2022 rund 15 Prozent der Alleinstehenden gemeinsam mit anderen Personen, zu denen jedoch keine Partnerschaft besteht – zum Beispiel erwachsene Kinder, in einem Mehrpersonenhaushalt. Zum anderen sind auch die in Einpersonenhaushalten lebenden Alleinwohnenden nicht unbedingt partnerlos, sondern leben häufig in einer sogenannten bilokalen Paarbeziehung, das heißt, in einer Paarbeziehung mit getrennten Haushalten, die sich allerdings im Mikrozensus nicht abbilden lässt. Der Anteil dieser Lebensform schwankt mit dem Alter und ist in den jüngeren Altersgruppen besonders hoch, dort allerdings häufig auch nur temporär. Nach Berechnungen des BiB mit den Daten des deutschen Generations and Gender Survey liegt ihr Anteil insgesamt in einer ähnlichen Größenordnung wie der der Lebensgemeinschaften.