Lebensformen von Personen in der Altersgruppe 70-74 Jahre nach Geschlecht in Deutschland (1996-2023)
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es über Jahrzehnte hinweg wegen der kriegsbedingten Reduzierung der Männerjahrgänge einen deutlich höheren Anteil alleinstehender älterer Frauen als Männer. Auch Mitte der 1990er Jahre waren in der Altersgruppe der 70- bis 74-Jährigen noch mehr als die Hälfte der Frauen alleinstehend.
Mittlerweile hat sich dieses Verhältnis umgekehrt, fast 60 Prozent der Frauen sind nun verheiratet. Damit haben sich die geschlechtsspezifischen Unterschiede deutlich verringert, zumal der Anteil verheirateter älterer Männer rückläufig ist.
Anmerkung: Alleinstehend bedeutet nicht, dass die Personen tatsächlich allein leben. Zum einen wohnen 2022 rund 15 Prozent der Alleinstehenden gemeinsam mit anderen Personen, zu denen jedoch keine Partnerschaft besteht – zum Beispiel erwachsene Kinder, in einem Mehrpersonenhaushalt. Zum anderen sind auch die in Einpersonenhaushalten lebenden Alleinwohnenden nicht unbedingt partnerlos, sondern leben häufig in einer sogenannten bilokalen Paarbeziehung, das heißt, in einer Paarbeziehung mit getrennten Haushalten, die sich allerdings im Mikrozensus nicht abbilden lässt. Der Anteil dieser Lebensform schwankt mit dem Alter und ist in den jüngeren Altersgruppen besonders hoch, dort allerdings häufig auch nur temporär. Nach Berechnungen des BiB mit den Daten des deutschen Generations and Gender Survey liegt ihr Anteil insgesamt in einer ähnlichen Größenordnung wie der der Lebensgemeinschaften.